Menu
menu

Frostfreiheit

1) Beginn der Frostfreiheit

2) Ende der Frostfreiheit

3) Temperaturmittel Winterhalbjahr

Bedeutung

Korrespondierend mit Indikator C1 (Bodentemperatur) ist der Zeitraum zwischen Beginn und Ende der Frostfreiheit im Pflanzenbau ein Äquivalent für die ackerbauliche Vegetationsperiode. Mit Hilfe der zeitlichen Entwicklung des Indikators kann abgeschätzt werden, ob die für die pflanzenbaulichen Prozesse in der Landwirtschaft, im Gartenbau sowie im Obstbau verfügbaren Zeiträume Veränderungen unterliegen und so veränderte Chancen und/oder Risiken für die genannten Zweige entstehen.

1) Beginn der Frostfreiheit

Entwicklung des Beginns der Frostfreiheit - alle Stationen

Kommentierung des Indikatorverlaufs des Beginns der Frostfreiheit

Im Tieflandland Sachsen-Anhalts beginnt die Frostfreiheit frühestens um den 20. Februar und spätestens Ende April. Im Mittel startet sie in der letzten Märzdekade. Im Zeitraum seit 1961 ist ein signifikanter Trend zur Verfrühung zu sehen und im Vergleich zwischen der Klimanormalperiode 1961 bis 1990 ist die Verfrühung in der aktuellen Periode seit 1991 mit 5 bis 10 Tagen anzugeben. Auch in den oberen Harzlagen ist die Verfrühung in ähnlicher Weise zu beobachten, allerdings vom Ende der ersten Maidekade in die letzte Aprildekade hinein. In den unteren Harzlagen zeigen sich derzeit keine signifikanten Veränderungen des Termins in den ersten Apriltagen.

2) Ende der Frostfreiheit

Entwicklung des Endes der Frostfreiheit - alle Stationen

Kommentierung des Indikatorverlaufs des Endes der Frostfreiheit

Das Ende der Frostfreiheit und damit der Vegetationsperiode wird im Mittel im Tiefland um den 20. November verzeichnet. Hier gibt es eine schwache Tendenz zur Verspätung, die jedoch statistisch noch nicht absicherbar ist. In den unteren Harzlagen ist der Termin um den 10. November und im Oberharz um den 20. Oktober. Auch hier können noch keine statistisch abgesicherten Tendenzen gesehen werden.

3) Temperaturmittel Winterhalbjahr

Entwicklung des Temperaturmittels des Winterhalbjahres - alle Stationen

Letzte Aktualisierung der Grafiken: 11.06.2020

Kommentierung des Indikatorverlaufs zur Entwicklung des Temperaturmittels des Winterhalbjahres

Das Temperaturmittel im Winterhalbjahr nimmt seit 1961 in allen Regionen Sachsen-Anhalts zu, im Durchschnitt um ein bis knapp über zwei Grad. Dabei ist im Tiefland im Vergleich zum Bergland eine stärkere Zunahme zu verzeichnen.
Beim Vergleich der Temperaturmittel der Wintermonate ist zu beobachten, dass in den oberen Harzlagen gegenwärtig ca. 1 Grad höhere Mittelwerte gegenüber dem Ausgangsniveau von etwa 0 °C im Jahr 1961 eintreten.
In den unteren Harzlagen beträgt dieser Zuwachs rund 1,5 Grad. Die Temperaturen stiegen hier in den Wintermonaten von knapp 3 °C auf etwas über 4 °C.
Im Tiefland kann sogar ein Zuwachs der Temperaturen  in den Wintermonaten von rund 2 Grad verzeichnet werden. Hier stiegen die  Temperaturmittel der Wintermonate von etwa 4 °C auf 6 °C. 

Definition und Berechnungsverfahren

Grundlage für die Temperaturerfassung sind die Messungen der Lufttemperatur in zwei Meter über dem Boden an folgenden DWD-Wetterstationen: Brocken, Harzgerode, Gardelegen, Bernburg-Strenzfeld, Wittenberg und Bad Lauchstädt. Diese sind in der Reihenfolge repräsentativ für die Regionen Harz (obere Lagen), Harz (untere Lagen), nördliches Sachsen-Anhalt, Börde, östliches Sachsen-Anhalt und südliches Sachsen-Anhalt.
Der Beginn der Frostfreiheit wird als siebenter Tag einer Periode mit einem Tagesmittel der Lufttemperatur von mindestens 4,5 °C festgelegt, die frühestens am 15. Februar eines Jahres beginnt. Die Begrenzung am Anfang auf einen frühesten Zählbeginn am 15.02. eines Jahres resultiert aus der Abhängigkeit des Pflanzenwachstums von astronomischen Gegebenheiten (Tageslänge und damit verfügbare solare Einstrahlung).
Das Ende der Frostfreiheit wird markiert durch den ersten Tag, der im Herbst ein negatives Tagesmittel der Lufttemperatur zeigt. Sollte es nicht zu einem solchen Tag kommen, wird das Ende auf den letzten Tag des Kalenderjahres festgelegt.
Das Temperaturmittel des Winterhalbjahres (September bis Februar des Folgejahres) wird aus den Tagesmittelwerten gebildet.
Darüber hinaus werden die arithmetischen Mittel meteorologischer 30-Jahres-Zeiträume gegenüber gestellt. Diese werden einerseits als Referenzwert (arithmetischer Mittelwert der Jahresmittelwerte für den Zeitraum 1961 bis 1990) und andererseits gemittelt für den Zeitraum 1991 bis zum aktuellen Jahr (Hinweis: bis der nächste 30-jährige Zeitraum 2020 abgeschlossen ist) gebildet. Danach setzt die Berechnung eines neuen 30-Jahres-Zeitraumes mit dem Jahr 2001 an, um den dann folgenden 30-Jahres-Zeitraum (2001 bis 2030) zu bearbeiten.

Letzte Aktualisierung der Textpassagen: 11.06.2020

Nach oben

Vollständige Beschreibung des Indikators Frostfreiheit

Kennblatt als Download 
pdf-Datei (0,5 MB)
(mit einer Kartendarstellung der Messstationen)