Die Feinstaubkonzentration in der Luft hat an zahlreichen Messstationen des Luftüberwachungssystems Sachsen-Anhalt (LÜSA) in der Zeit vom 22. bis 25. Februar den Tagesgrenzwert in Höhe von 50 µg/m³ überschritten. Insgesamt 30 Überschreitungen wurden an diesen vier Tagen an verschiedenen Stationen im Land gemessen.
Der Feinstaubepisode vorangegangen war der Eintrag von Saharastaub, welcher durch nordwärts gerichtete Luftströmungen von Marokko über Spanien und Südfrankreich am 21. Februar den Süden und Westen Deutschlands erreichte. Dort konnte der Saharastaub und seine weitere, nordöstlich gerichtete Verfrachtung über Routinemessungen des Deutschen Wetterdienstes am 22. Februar in zwei Kilometern Höhe über mehreren deutschen Städten in der Westhälfte Deutschlands nachgewiesen werden. Am 23. Februar erreichte der Saharastaub auch den Osten und schlug sich dort - wie zuvor in der Westhälfte Deutschlands - in deutlich erhöhten Feinstaubkonzentrationen nieder, wie in den Abbildungen des Umweltbundesamts zu sehen ist. Der Höhepunkt der Episode war am 25. Februar mit deutschlandweiten Grenzwertüberschreitungen an 281 Stationen zu verzeichnen.
Zudem gestaltete sich das Wetter in den vergangenen Tagen austauscharm. Durch niedrige bodennahe Windgeschwindigkeiten und nächtliche Temperaturinversionen, bei der die Lufttemperatur bodennah mit der Höhe zunimmt, waren sowohl der horizontale als auch der vertikale Abtransport von mit Schadstoffen angereicherter Luft unterbunden.
In Sachsen-Anhalt waren von den Grenzwertüberschreitungen bis zum 24. Februar 2021 ausschließlich Messstationen an Verkehrsschwerpunkten betroffen, da an diesen Standorten der dargelegte Einfluss des Ferntransports und des Wetters mit lokalen Verkehrsemissionen zusammenfiel. Am 25. Februar wiesen dann auch zahlreiche Stationen des städtischen Hintergrunds Grenzwertüberschreitungen auf. Die höchsten Tagesmittelwerte der betrachteten Episode wurden an der Station Paracelsusstraße in Halle (Saale) ermittelt.
In der Nacht zum Freitag änderte sich die Großwetterlage. Der Durchzug eines Tiefausläufers sorgte für eine Durchmischung der Atmosphäre bis in die unteren Luftschichten, wodurch ein schneller Rückgang der Feinstaubkonzentrationen zu verzeichnen war.