Deutlich erhöhte Feinstaubbelastungen registrierten die Messstationen des Lufthygienischen Überwachungssystems Sachsen-Anhalt (LÜSA) am Osterwochenende. Der EU-Tagesgrenzwert zum Schutz der menschlichen Gesundheit von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft wurde am Samstag und Ostersonntag flächendeckend an allen Messstationen im Land überschritten. Pro Jahr sind maximal 35 Überschreitungstage zulässig.
Die höchsten Konzentrationen wurden in den Städten Halle, Wittenberg und Dessau-Roßlau gemessen. Am Ostermontag kam es nur noch in Halle und Wittenberg zu Überschreitungen des Tagesgrenzwertes.
Hauptursache für die außergewöhnlich hohen Feinstaubwerte war der Eintrag von Saharastaub aus der Libyschen Wüste, der sich ab Karfreitag von Süddeutschland aus über Mitteldeutschland bis in den Norden ausbreitete. Am Samstag kletterten die Feinstaubwerte vormittags deutlich nach oben und erreichten in den Abendstunden ihr Maximum. Lokal kamen die Effekte der zahlreichen traditionellen Osterfeuer hinzu. Noch einmal verstärkt wurde die Luftbelastung mit Feinstaub durch austauscharmes Wetter und nächtliche Temperaturinversionen, bei denen kühlere Luft am Boden durch wärmere Luftschichten überlagert wird. Dadurch war der Abtransport der mit Saharastaub und Schadstoffen angereicherten Luft zeitweise unterbunden. Dies änderte sich erst mit Wetterwechsel und Regen am Ostermontag.
Von der kräftigen Saharastaubepisode waren weite Teile Deutschlands, insbesondere der Süden, die Mitte und der Osten betroffen.