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Kli­ma­sta­tis­ti­sche Ein­ord­nung des Herbs­tes 2019 in Sachsen-​Anhalt

Etwas zu warm mit leicht über­durch­schnitt­li­chem Nie­der­schlag

Der me­teo­ro­lo­gi­sche Herbst 2019 (1. Sep­tem­ber bis 30. No­vem­ber) ge­stal­te­te sich im Mit­tel leicht über­durch­schnitt­lich. Mit einem hö­he­ren Tem­pe­ra­tur­mit­tel und mehr Nie­der­schlä­gen als in der Re­fe­renz­pe­ri­ode 1961 bis 1990 konn­te die me­teo­ro­lo­gi­sche Dürre be­en­det und die Tro­cken­heit des Bo­dens ab­ge­schwächt wer­den.

Nie­der­schlag

Nach März 2019 war der Sep­tem­ber 2019 mit 50,2 mm Nie­der­schlag der erste Monat mit über­durch­schnitt­li­chem Nie­der­schlag in Sachsen-​Anhalt (im Ver­gleich zur Re­fe­renz­pe­ri­ode 1961 bis 1990 mit 41,6 mm). Damit endet die me­teo­ro­lo­gi­sche Dürre des Som­mer­halb­jah­res 2019. So schwä­chen der Sep­tem­ber und Ok­to­ber 2019 den Was­ser­man­gel der letz­ten Mo­na­te ab, wäh­rend der No­vem­ber mit 37,9 mm (42,9 mm1) wie­der leicht un­ter­durch­schnitt­lich aus­fällt. Ins­ge­samt zeigt sich für die drei Mo­na­te mit 145,4 mm (120,1 mm) ein Über­schuss an Nie­der­schlag. Die Dürre des Ober­bo­dens in Sachsen-​Anhalt konn­te so zum Ende des me­teo­ro­lo­gi­schen Herbs­tes am 30.11. über­wun­den wer­den. In den tie­fe­ren Bo­den­schich­ten dau­ert die Dürre wei­ter­hin an. Es bleibt auf den kom­men­den Win­ter zu hof­fen, der den Bo­den­was­ser­haus­halt aus­glei­chen könn­te, damit die Ve­ge­ta­ti­ons­pe­ri­ode des nächs­ten Jah­res mit bes­se­ren Be­din­gun­gen star­tet als die letz­te.

1In der Klam­mer sind je­weils die Ver­gleichs­wer­te der Re­fe­renz­pe­ri­ode 1961 bis 1990 an­ge­ge­ben.

Tem­pe­ra­tur

Alle drei Mo­na­te (Sep­tem­ber, Ok­to­ber, No­vem­ber) waren wär­mer als der lang­jäh­ri­ge Durch­schnitt in die­sen Mo­na­ten. So lag die Mit­tel­tem­pe­ra­tur des me­teo­ro­lo­gi­schen Herbs­tes 2019 in Sachsen-​Anhalt mit 10,5 °C um 1,3 Kel­vin über dem lang­jäh­ri­gen Mit­tel­wert der Jahre 1961 bis 1990 (9,2 °C). Sep­tem­ber und Ok­to­ber zeig­ten sich in wech­seln­den Ab­schnit­ten freund­lich und son­nig oder nie­der­schlags­reich. Die Son­nen­schein­dau­er er­reich­te somit im Sep­tem­ber mit 164,6 h ein Plus von 20,7 h und im Ok­to­ber mit 119,1 h ein Plus von 14,8 h über dem durch­schnitt­li­chen Soll (143,8 h im Sep­tem­ber und 104,3 h im Ok­to­ber).

Son­nen­schein­dau­er

Der No­vem­ber ge­stal­te­te sich be­züg­lich der Son­nen­schein­dau­er eher durch­schnitt­lich. So herrsch­ten wie­der­holt neb­li­ge Ver­hält­nis­se. Diese wur­den durch eine lang an­hal­ten­de In­ver­si­ons­wet­ter­la­ge her­vor­ge­ru­fen, die die vor­herr­schen­de Luft­mas­se am Boden ge­fan­gen hielt. So spiel­ten sich die wet­ter­be­stim­men­den Pro­zes­se vor allem in der Grenz­schicht in Bo­den­nä­he ab. Durch nächt­li­che Aus­strah­lung kam es wie­der­holt zu Nebel und Hoch­ne­bel, wel­cher sich oft auch bis zum Ta­ges­mit­te nicht auf­lö­sen konn­te.

Aus­wer­tung Sta­ti­on Bern­burg

In Ab­bil­dung 2 sind bei­spiel­haft für die Sta­ti­on Bern­burg ei­ni­ge grund­le­gen­de Mess­da­ten des DWD in täg­li­cher Auf­lö­sung für den Herbst 2019 dar­ge­stellt. Im Ver­lauf des Herbs­tes zeigt sich die ten­den­zi­el­le Ab­nah­me der Ta­ges­mit­tel­tem­pe­ra­tur (rote Linie) hin zum Win­ter, mit kur­zer mil­de­rer Phase im Ok­to­ber. Das Ta­ges­mit­tel der re­la­ti­ven Feuch­te (graue Linie) zeigt in der zwei­ten Hälf­te des No­vem­bers hohe Werte auf. Dies deu­tet das Po­ten­zi­al zur Ne­bel­bil­dung an. Wei­ter­hin ist das Wech­sel­spiel von Nie­der­schlags­men­ge (blaue Bal­ken) und Son­nen­schein­dau­er (gelbe Bal­ken) im Sep­tem­ber und An­fang Ok­to­ber er­kenn­bar: Tage mit Nie­der­schlag hat­ten ten­den­zi­ell eine ge­rin­ge­re Son­nen­schein­dau­er. Wei­ter­hin wurde das Nie­der­schlags­soll im Sep­tem­ber und Ok­to­ber maß­geb­lich von Tagen mit hohen Nie­der­schlags­sum­men ge­füllt: So brach­ten bei­spiels­wei­se der 09.09. mit 16,5 mm und der 04.10. mit 28,1 mm hohe Nie­der­schlags­men­gen. Die Son­nen­schein­dau­er nimmt schon aus as­tro­no­mi­schen Grün­den zum Win­ter hin ab: Die Tage wer­den kür­zer. Sie wird je­doch auch von Feuchte-​ und Nie­der­schlags­ver­hält­nis­sen be­ein­flusst. Dies zeigt sich be­son­ders deut­lich im No­vem­ber 2019.

Für alle Daten gilt, so­weit nicht an­ders ge­kenn­zeich­net: Quel­le DWD