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Sondermessprojekt zur Luftqualität auf dem Brocken

Temporäre Feinstaubmessungen auf dem höchsten Gipfel Mitteldeutschlands

Nach monatelangen Vorbereitungen konnte es nun endlich starten – das Sondermessprojekt zur Luftqualität auf dem Brocken. Hierzu wird das Messfahrzeug des Lufthygienischen Überwachungssystems Sachsen-Anhalt (LÜSA) zunächst bis 30. September 2021 auf dem höchsten Gipfel Mitteldeutschlands zwischen Wetterwarte und Brockengarten stehen. Das Fahrzeug ist mit diversen Messgeräten ausgestattet. Zum einen können meteorologische Größen aufgenommen werden, um die lokalen Ausbreitungsbedingungen für Luftschadstoffe genauer charakterisieren zu können. Zum anderen können die Konzentrationen der Luftschadstoffe Ozon, Schwefeldioxid, Stickoxide, Kohlenmonoxid und Feinstaub (PM10 sowie PM2,5) bestimmt werden. Die Messdaten werden dann automatisch in die Messnetzzentrale in Magdeburg gesendet.

Das LÜSA betreibt bereits seit 1996 eine kleine Messstation im ersten Obergeschoss der Wetterwarte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in 1130 Metern Höhe. Aufgrund seiner exponierten Lage wurden dort bereits mehrfach spezielle Fragestellungen zur Luftqualität genauer untersucht. Allerdings sind aus Witterungsgründen keine ganzjährigen Feinstaubmessungen möglich. Um die Datenlücke zu füllen, sollen diese Werte zumindest in den Sommermonaten erfasst werden. Sie dienen dann vor allem als Vergleichswerte für die Daten der anderen Messstationen im Bundesland, die zum Teil in Wohngebieten und an verkehrsnahen Orten stehen. Bei der Datenauswertung stehen jedoch nicht ausschließlich auf die erhobenen Feinstaubdaten im Fokus, sondern auch die kleinräumige Variabilität der anderen Luftschadstoffe sein, die sowohl im Messfahrzeug als auch in der Wetterwarte erhoben werden.

Dem Projekt waren aufwändige Vorbereitungen vorausgegangen. Beim Landkreis Harz musste eine Sondergenehmigung zum Befahren der Brockenstraße mit dem Messfahrzeug eingeholt werden. Die Nationalparkverwaltung ermittelte zusammen mit Mitarbeitern des LÜSA einen adäquaten Messstandort und stimmte der dortigen Abstellung des Fahrzeugs bis Ende September 2021 zu. Die meiste Zeit nahmen allerdings technische Vorbereitungen in Anspruch. Zur Sicherstellung einer Stromversorgung des Fahrzeugs musste eine neue Drehstromsteckdose im Keller der Wetterwarte installiert werden. Obwohl die Wetterwarte auf dem Brocken seit Dezember 2020 unbemannt ist, unterstützten die zuständigen Mitarbeiter der DWD-Zweigstellen Potsdam und Leipzig die Vorbereitungen des Projekts in vollem Umfang.

Das Messprojekt soll im Sommer 2022 fortgesetzt werden.

Pressemitteilung Nr. 15: Luftmessfahrzeug sammelt Daten vom Brockengipfel