Menu
menu

Wolfs­mo­ni­to­ring­be­richt für 2022/23 er­schie­nen

Wölfe sind in Sachsen-​Anhalt hei­misch ge­wor­den, die Po­pu­la­ti­on nimmt aber nur noch mo­de­rat zu. Das geht aus dem Mo­ni­to­ring­be­richt des Lan­des­am­tes für Um­welt­schutz (LAU) her­vor, den Um­welt­mi­nis­ter Prof. Dr. Armin Wil­ling­mann ge­mein­sam mit LAU-​Präsidentin Dr. San­dra Hagel am Mon­tag vor­ge­stellt hat. Trotz über­schau­bar wach­sen­der Wolf­s­po­pu­la­ti­on wur­den im Be­richts­zeit­raum 2022/23 lan­des­weit deut­lich we­ni­ger Über­grif­fe auf Nutz­tie­re ver­zeich­net, die Zahl der Risse sank auf den nied­rigs­ten Stand seit fünf Jah­ren.

„Die Er­geb­nis­se des Mo­ni­to­ring­be­richts be­le­gen, dass ein kon­flik­t­ar­mes Leben mit dem Wolf nicht nur na­tur­schutz­fach­lich wün­schens­wert, son­dern auch prak­tisch mög­lich sein kann“, er­klär­te Wil­ling­mann. „Of­fen­kun­dig set­zen Nutz­tier­hal­ter bei uns im Lande ver­stärkt auf Her­den­schutz­maß­nah­men, die Über­grif­fe und Risse in den al­ler­meis­ten Fäl­len ver­hin­dern. Das legen die jüngs­ten Er­geb­nis­se des Mo­ni­to­ring­be­richts nahe. In­so­weit bleibt wolfs­ab­wei­sen­der Her­den­schutz das zen­tra­le Mit­tel der Wahl. Wölfe mit auf­fäl­li­gem Ver­hal­ten soll­ten zwar mög­lichst zeit­nah, rechts­si­cher und un­bü­ro­kra­tisch ent­nom­men wer­den. Eine ge­ziel­te Be­stands­re­gu­lie­rung mit­tels sys­te­ma­ti­scher Ent­nah­men halte ich im Lich­te der Er­geb­nis­se je­doch für un­an­ge­mes­sen.“

Zwi­schen Mai 2022 und April 2023 ist die Zahl der in Sachsen-​Anhalt le­ben­den Wölfe um 18 auf ins­ge­samt 201 ge­stie­gen. Hinzu kom­men 36 Tiere, die sich in grenz­über­grei­fen­den Ter­ri­to­ri­en be­we­gen. Die Zahl der im Land le­ben­den Wolfs­ru­del nahm von 24 auf 27 zu, die Zahl der Wel­pen pro Rudel sta­gnier­te bei 3,5. Trotz mo­de­ra­tem Po­pu­la­ti­ons­wachs­tum gin­gen die Über­grif­fe auf Nutz­tie­re um 21,3 Pro­zent auf 59 zu­rück. Im Vor­jah­res­zeit­raum wur­den 75 Über­grif­fe re­gis­triert. Rück­läu­fig war dabei auch die Zahl ge­tö­te­ter Tiere. Sie nahm um 40,1 Pro­zent auf 176 ab. Im Vor­jah­res­zeit­raum wur­den bei 294 ge­tö­te­ten Nutz­tie­ren Wölfe als Ver­ur­sa­cher nach­ge­wie­sen oder waren nicht aus­zu­schlie­ßen Die An­zahl durch Wölfe ge­tö­te­ter Nutz­tie­re sank damit auf den nied­rigs­ten Wert seit 2018. 

Aus der täg­li­chen Ar­beit wis­sen wir, dass be­son­ders in der Hob­by­hal­tung der wolfs­ab­wei­sen­de Her­den­schutz eine große Her­aus­for­de­rung ist.“ er­klär­te LAU-​Präsidentin Hagel. „Die Um­set­zung hängt oft von den lo­ka­len Ge­ge­ben­hei­ten und den Mög­lich­kei­ten der Hal­te­rin­nen und Hal­ter ab. Hier sehe ich wei­ter­hin einen be­son­de­ren Be­darf an Be­ra­tung und Un­ter­stüt­zung durch das Wolfs­kom­pe­tenz­zen­trum und an­de­re Ak­teu­re des Her­den­schut­zes.“

Ins­ge­samt wur­den im Be­richts­zeit­raum 14 Wölfe tot auf­ge­fun­den. Zehn kamen bei Ver­kehrs­un­fäl­len ums Leben, zwei er­lit­ten ein Bis­strau­ma, ein Tier er­trank, eines wurde il­le­gal ge­tö­tet.