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Komponentenspezifische Messungen

Stoffeinträge/-ablagerungen aus der Atmosphäre auf Böden, Pflanzen und in Gewässer können mit sedimentierenden und nicht-sedimentierenden Partikeln sowie aus der Gasphase erfolgen. Je nach Ablagerungsform wird dabei nach nasser und trockener Deposition unterschieden.

Die Deposition der sedimentierenden Partikel lässt sich mit geeigneten Sammlern (Probenahmesysteme) erfassen. Die Bestimmung des nicht-sedimentierenden Anteils der trockenen Deposition ist nur mit aufwändigen mikrometeorologischen Verfahren möglich. Ein Verfahren zur gemeinsamen Bestimmung der Deposition sedimentierender und nicht-sedimentierender Atmosphärenbestandteile (Gesamtdeposition) existiert nicht.

Folgende Sammler werden unterschieden:

  1. Bulk-Sammler
    Ein Bulk-Sammler ist ein ständig offener Sammler zur näherungsweisen Erfassung der Deposition sedimentierender trockener und nasser Partikel (Bulk-Deposition) aus der Atmosphäre
  2. Wet-Only-Sammler
    Nur bei Niederschlagsereignissen geöffneter Sammler zur näherungsweisen Erfassung der nassen Deposition.

Staubniederschlag und Metalle

Als Staubniederschlag werden Partikel beschrieben, die sich aufgrund ihrer Größe aus der Atmosphäre oder in Verbindung mit Regenwasser auf Oberflächen ablagern. Die Erfassung von Staubniederschlag erfolgt als Gesamtdeposition mittels Bulk-Sammler. Der Staubniederschlag ist der Trockenrückstand der Bulk-Deposition. In Sachsen-Anhalt werden zur Erfassung des Staubniederschlags Bulk-Sammler vom Typ Bergerhoff eingesetzt. 

  • Grafische Übersicht der Messstandorte zur Bestimmung des Staubniederschlages im Jahr 2023

Aus den Proben des Staubniederschlages werden die Schwermetalle Zink, Kupfer, Mangan, Blei, Chrom, Nickel, Vanadium, Cadmium, Kobalt, Antimon, Thallium und das Halbmetall Arsen analytisch unter Einsatz moderner, dem heutigen Stand der Technik entsprechender Analysentechnik (ICP-OES und ICP-MS) bestimmt.

Der Immissionswert nach TA Luft 2021 beträgt für Staubniederschlag als Jahresmittelwert 0,35 g/(m²d).

Auswertung von Messergebnissen

Ausführliche Messergebnisse und Auswertungen sind den jeweiligen Immissionsschutzberichten zu entnehmen. 

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Anionen und Kationen (Säure- und Stickstoffeintrag)

Übermäßige Einträge an Säuren und Stickstoff über die Atmosphäre in den Boden führen zur Versauerung und Eutrophierung von Böden und Ökosystemen verbunden mit dem Verlust der Artenvielfalt.

Zur Bewertung von Schadstoffeinträgen durch Säuren und Stickstoff auf verschiedene Ökosysteme haben sich sogenannte Critical Loads etabliert. Sie definieren nach heutigem Kenntnisstand als ökosystemspezifische Belastungsgrenzen den höchsten Eintrag, bei deren Überschreitung von schädlichen Auswirkungen auf verschiedene Ökosysteme auszugehen ist.

Messverfahren und Erfassung  

Mit der Erfassung der Depositionen von Anionen bzw. Kationen (Nitrat, Ammonium und Sulfat) lassen sich  die Stickstoff- und Säureeinträge bestimmen. Zur Erfassung der Bulk-Deposition werden Bergerhoff-Sammler (Typ Topf-Sammler), Trichter-Flasche-Sammler (Eigenbrodt-Probenahmesysteme oder LWF-Sammler) in Abhängigkeit des Messstandortes (örtliche Gegebenheiten sowie technische Voraussetzungen) eingesetzt. Die Erfassung der nassen Deposition erfolgt mit Wet-Only-Sammlern (Typ Trichter-Flasche-Sammler). 

  • Grafische Übersicht der Messstandorte zur Bestimmung der Deposition von An- und Kationen im Jahr 2023

Auswertung von Messergebnissen 

1. Bodendauerbeobachtungsflächen - BDF (2023)

2. LÜSA-Messstationen (2015 bis 2019)*

3. Standorte zur langfristigen Bewertung des Eintrages in Ökosysteme (2019 bis 2023)

4. Auswertung von Nassdepositionen (2019 bis 2023)

Ausführliche Messergebnisse und Auswertungen sind den jeweiligen Immissionsschutzberichten zu entnehmen. 

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Dioxine/Furane und dioxinähnliche polychlorierte Biphenyle

Wie die Dioxine/Furane (PCDD/F) sind die dioxinähnlichen polychlorierten Biphenyle (dl-PCB) schwerflüchtige organische Verbindungen, die häufig aus den gleichen Emissionsquellen in die Atmosphäre gelangen. Insbesondere Verbrennungsprozesse, an denen chlorhaltige Stoffe beteiligt sind, metallurgische Prozesse und Prozesse der Chlorchemie tragen zur Bildung bei.

In Sachsen-Anhalt werden Messungen zur Erfassung der PCDD/F und dl-PCB-Depositionen an industriell belasteten Standorten durchgeführt. Die Depositionsmessungen erfolgen jeweils in Hauptwindrichtung zu folgenden Anlagen (1 x Metallurgie, 1 x Feuerungsanlage, 5 x Abfallverbrennungsanlagen). An zwei Messstandorten in Halle (Saale) und in Zartau wird die städtische und ländliche Hintergrund-Deposition ermittelt.

  • Grafische Übersicht der Messstandorte zur Bestimmung von PCDD/F und dl-PCB im Jahr 2023

Zur Erfassung der PCDD/F und dl-PCB werden Bulk-Sammler vom Typ Bergerhoff verwendet. Je Messstandort werden sechs Bergerhoff-Sammler eingesetzt. Der Wechsel der Sammler erfolgt aller vier Wochen. Die Analyse erfolgt quartalsweise als Sammelprobe aus den 18 Einzelproben (3 Monate x 6 Bergerhoff-Sammler je Monat). Somit erhält man je Quartal einen Mittelwert der PCDD/F- und dl-PCB-Deposition (4 Quartalswerte pro Messstandort und Jahr). PCDD/F und dl-PCB wurden dabei aus denselben Depositionsproben analysiert.

Der Immissionswert nach TA Luft 2021 beträgt für PCDD/F und dl-PCB als Jahresmittelwert 9 pg TEQ/(m²d). Für PCDD/F und dl-PCB werden gemäß TA Luft die Toxizitätsäquivalenzfaktoren (TEF) nach WHO 2005 verwendet. 

Auswertung von Messergebnissen

1. Metallurgie / Feuerungsanlagen

2. Abfallverbrennungsanlagen

3. Hintergrundmessungen

Ausführliche Messergebnisse und Auswertungen sind den jeweiligen Immissionsschutzberichten zu entnehmen.

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Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, abgekürzt PAK, entstehen bei unvollständigen Verbrennungsprozessen organischer Materialien. Im Fokus der Öffentlichkeit stehen sie aufgrund gesundheitsschädigender Wirkungen auf Mensch und Umwelt. Das Umweltbundesamt hat dazu ein Hintergrundpapier mit detaillierten Informationen herausgegeben. Benzo(a)pyren (BaP) gilt als Leitkomponente für andere PAKs.

In Sachsen-Anhalt werden die PAK-Depositionen an einem Messstandort im städtischen Hintergrund in Halle (Saale) ermittelt. Die Erfassung der Depositionen erfolgt mit einem elektrisch und temperiert betriebenen Eigenbrodt-Probenahmesystem vom Typ Trichter-Flasche-Sammler. Der Wechsel der Sammler erfolgt aller vier Wochen. Die Probenahme/Probenaufbereitung und Analyse erfolgt gemäß DIN EN 15980.

Gemäß TA Luft 2021 beträgt der zulässige Immissionswert für Benzo(a)pyren als Jahresmittelwert 0,5 µg/(m²d).

Auswertung von Messergebnissen

Ausführliche Messergebnisse und Auswertungen sind den jeweiligen Immissionsschutzberichten zu entnehmen.

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letzte Aktualisierung: 21.05.2024

Ansprechpartner

Immissionsschutz, Luftqualität, Physikalische Einwirkungen

Dr. Robin Sircar
Tel.: +49 345 5704 511
E-Mail an Herrn Dr. Sircar