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Forschungsprojekte

Das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (LAU) wird von Zeit zu Zeit als assoziierter Partner im Rahmen von Forschungsprojekten aktiv. Auf dieser Seite möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick über aktuell laufende Verbundvorhaben im Bereich Klimaanpassung geben.

KlimaKonform

Im Projekt KlimaKonform arbeiten Vertreterinnen und Vertreter aus Forschung und Praxis verschiedener Fachrichtungen gemeinsam daran, Kommunen in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen bestmöglich an die Folgen des Klimawandels anzupassen.

Wie gelingt Klimaanpassung außerhalb der großen Ballungsgebiete? Welche Unterstützung und welche Werkzeuge brauchen die vielen kleinen und mittleren Gemeinden in Mittelgebirgsregionen bei der Planung und Umsetzung von notwendigen Maßnahmen?

An diesen Leitfragen orientiert sich das Projekt.

Beteiligt sind neben dem LAU die Technische Universität Dresden, die Friedrich-Schiller-Universität Jena, die United Nations University UNU-Flores, das Helmholtz Zentrum für Umweltforschung, das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung sowie das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz und das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie.

Während einer ersten Projektphase (2020-2023) wurde mit Gemeinden und vielen weiteren Akteuren aus dem Vogtlandkreis in Sachsen, dem Landkreis Greiz in Thüringen und dem Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt zusammengearbeitet.

Diese Modellregion erstreckt sich entlang der weißen Elster vom oberen Erzgebirge bis in das Mittelgebirgsvorland. Die behandelten Themen bezogen sich auf Klimaänderungen in der Region, Auswirkungen von Hitze, Dürre und Starkregen sowie Bedarfe und Unterstützungsmöglichkeiten bei der Planung von Anpassungsmaßnahmen.

Dazu wurde unter anderem eine Kommunenbefragung durchgeführt.

Es wurden verschiedene Tools entwickelt, mit denen die Auswirkungen und Risiken des Klimawandels in der Modellregion dargestellt und mögliche Anpassungsmaßnahmen modelliert werden können. Diese Tools können Kommunen als Entscheidungsgrundlage zur Verfügung gestellt werden. Eine Aufbereitung als interaktive Tour durch die Modellregion kann hier abgerufen werden.

In der aktuell laufenden zweiten Projektphase (2023-2026) werden die einzelnen Themen aus der Phase I vertieft, erweitert und auf andere Gemeinden und Regionen übertragen. Das Untersuchungsgebiet umfasst nun ganz Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen.

Dazu gehören Querschnittsaufgaben wie die Fortsetzung von Kommunenbefragungen, die Weiterentwicklung von Klima-Coaching, der vertiefte Austausch mit Akteuren der Region sowie die Verankerung in regionalen Netzwerken.

Die einzelnen fachspezifischen Themen schließen zum Beispiel die Bedeutung von Stadtgrün und Gründächern, Hitzebelastung und Schadensrisiken von Gebäuden, urbane Kanalsysteme und Überflutungen, Hochwasserrisiken, Grundwasserentwicklung, Talsperrenbewirtschaftung sowie Auswirkungen auf Land- und Forstwirtschaft, Regionalökonomie und Unternehmen mit ein.

Eine gemeinsame Wissensplattform innerhalb des Regionalen Klimainformationssystems ReKIS der Länder Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt unterstützt mit digitalen Werkzeugen.

Das Dezernat Klima, Erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit, Umweltallianz fungiert als Kontaktstelle für Kommunen in Sachsen-Anhalt im Projekt KlimaKonform.

Wir arbeiten eng mit unserer Pilotkommune Zeitz zusammen und unterstützen diese bedarfsgerecht bei der Planung von Anpassungsmaßnahmen. Dazu fördern wir den Austausch zwischen Vertretern und Vertreterinnen der Verwaltung mit den beteiligten Forschungseinrichtungen und organisieren regelmäßige Austausch- und Arbeitstreffen vor Ort.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können ihre Forschung zur Wirksamkeit von Maßnahmen zur Klimaanpassung in der Praxis testen und somit einen wertvollen und nachhaltigen Beitrag zur Klimafolgenanpassung leisten. Die kommunalen Vertreterinnen und Vertreter erhalten wiederum niedrigschwellig Zugriff auf fundiertes Know-How und werden zielgerichtet und bedarfsgerecht beraten.

Ebenso fördern wir den Austausch innerhalb der Projektregion durch Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit und unterstützen die Kolleginnen und Kollegen in Thüringen und Sachsen sowie die anderen beteiligten Partner bei ihrer Arbeit in den Pilotkommunen Bad Köstritz und im Göltzschtal-Verbund.

Aktuelle Informationen können Sie der KlimaKonform – Projektwebsite entnehmen.

KlimaKonform ist Teil der Fördermaßnahme RegIKlim des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Hintergrund und Ziel des Projekts

Die Versicherungslücke im Bereich der Klimarisiken ist besorgniserregend, weil sie die finanzielle Stabilität angesichts klimawandelbedingter Extremereignisse bedroht.

SOTERIA – das steht für „Solutions and Technologies for Regions through Insurance for climate Adaptation“, also „Lösungen und Technologien für Regionen mittels Versicherungen zur Klimaanpassung“. Das Projekt zielt also darauf ab, Versicherungslösungen zu fördern, um diese Bedrohung zu adressieren und Organisationen sowie Unternehmen vor den Auswirkungen des Klimawandels in Europa zu schützen. Es geht vor allem darum, neue Versicherungslösungen in verschiedenen Regionen zu entwickeln sowie zu testen und die gewonnenen Erkenntnisse auf weitere Gebiete zu transferieren. Um dies zu erreichen, wurden acht Städte und Regionen mit unterschiedlichen Bedarfen und Risiken als Pilotgebiete ausgewählt. In diesen Pilotgebieten werden Produkte iterativ in verschiedenen Entwicklungsstadien getestet, um wertvolle Informationen zu sammeln und eine weitere positive Entwicklung zu fördern. Sachsen-Anhalt ist eines dieser Pilotgebiete. Aufbauend auf Untersuchungen in Bayern, wird das Landesamt für Umweltschutz gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) sowie weiteren Partnern an einer Replikationsstudie mitwirken.

Neben Versicherungsunternehmen hat das Projekt einen direkten, positiven Einfluss auf Bürgerinnen und Bürger, die Wissenschaft und vulnerable Sektoren wie z. B. die Landwirtschaft. Der transdisziplinäre Ansatz des Projekts stellt eine realistische Betrachtung sowie die Entwicklung innovativer Versicherungslösungen zur Reduktion klimawandelbedingter Risiken sicher.

Verbundpartner

Der SOTERIA-Projektverbund vereinigt diverse europäische Einrichtungen aus dem Bereich Klimafolgenanpassung und Resilienz in einem kreativen Prozess, um neue Finanz- und Versicherungslösungen zu entwickeln sowie Marktchancen zu eruieren.

Eine Übersicht über alle geförderten Einrichtungen und assoziierte Partner sowie weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Projekts SOTERIA.

Letzte Aktualisierung: 18.09.2024

Ansprechpartner

Dr. Marcus Eichhorn
Tel.: +49 345 5704-385
E-Mail an Herrn Dr. Eichhorn