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Die in­va­si­ven ge­biets­frem­den Arten der Uni­ons­lis­te

Im Zuge der Glo­ba­li­sie­rung von Han­del und Fern­rei­se­ver­kehr fin­den mehr und mehr Arten den Weg in geo­gra­fi­sche Re­gio­nen, in denen sie bis­lang nicht auf­tra­ten. Ein Teil die­ser Arten kann dort in­va­siv wer­den und nach­tei­li­ge Aus­wir­kun­gen auf hei­mi­sche Arten und Öko­sys­te­me haben. Um dem ent­ge­gen­zu­wir­ken und die bio­lo­gi­sche Viel­falt zu be­wah­ren, wurde in­ner­halb der EU ein Rechts­in­stru­ment zur Re­gu­lie­rung in­va­si­ver Arten ge­schaf­fen. Am 1. Ja­nu­ar 2015 trat die „Ver­ord­nung (EU) Nr. 1143/2014 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Rates vom 22. Ok­to­ber 2014 über die Prä­ven­ti­on und das Ma­nage­ment der Ein­brin­gung und Aus­brei­tung in­va­si­ver ge­biets­frem­der Arten“ in Kraft, deren zen­tra­ler Be­stand­teil eine Auf­lis­tung der be­tref­fen­den Arten von uni­ons­wei­ter Be­deu­tung ist. Diese so­ge­nann­te Uni­ons­lis­te ist ein dy­na­mi­sches Kon­strukt, sie soll re­gel­mä­ßig, min­des­tens je­doch alle sechs Jahre ge­prüft und ggf. über­ar­bei­tet wer­den. In die­sem Zuge ist eine Auf­nah­me wei­te­rer Arten eben­so mög­lich wie eine Strei­chung be­reits auf­ge­führ­ter Arten. Die Uni­ons­lis­te ver­zeich­ne­te in ihrer ur­sprüng­li­chen Fas­sung im Jahr 2016 37 Arten, nach ihrer ers­ten Fort­schrei­bung im Jahr 2017 49, nach ihrer zwei­ten Fort­schrei­bung im Jahr 2019 66 und nach der drit­ten Fort­schrei­bung im Jahr 2022 nun­mehr 88 Arten. Die auf­ge­führ­ten Arten un­ter­lie­gen einem stren­gen Ver­bot von Ein- und Aus­fuhr, Han­del, Hal­tung, Zucht und Frei­set­zung. Die Ver­ord­nung un­ter­schei­det bei den in­va­si­ven ge­biets­frem­den Arten sol­che, die erst jüngst in der EU oder einem ihrer Mit­glieds­staa­ten re­gis­triert wur­den und sich noch in einer frü­hen Phase ihrer Aus­brei­tung be­fin­den und sol­che, die be­reits als weit­ver­brei­tet gel­ten. Zur Früh­erken­nung der noch wenig ver­brei­te­ten Arten sol­len in den Mit­glieds­staa­ten ein Über­wa­chungs­sys­tem ein­ge­rich­tet und so­for­ti­ge Maß­nah­men zur Be­sei­ti­gung er­grif­fen wer­den. Im Fall der be­reits weit ver­brei­te­ten Arten ist davon aus­zu­ge­hen, dass Re­gu­lie­rungs­maß­nah­men eine voll­stän­di­ge Be­sei­ti­gung nicht mehr er­rei­chen kön­nen. Aus die­sem Grund wur­den in Deutsch­land Management-​ und Maß­nah­men­blät­ter ab­ge­stimmt, die Hand­lungs­vor­la­gen vor­wie­gend zur Ein­däm­mung die­ser Arten lie­fern. Im Rah­men einer Be­richts­pflicht im Tur­nus von sechs Jah­ren sind die Mit­glieds­staa­ten dazu auf­ge­for­dert, sämt­li­che Vor­kom­men der in der Uni­ons­lis­te auf­ge­führ­ten Arten, In­for­ma­tio­nen zu deren Ausbreitungs-​ und Re­pro­duk­ti­ons­mus­tern sowie  zu ihrer Be­sei­ti­gung bzw. Re­gu­lie­rung er­grif­fe­ne Maß­nah­men an die EU-​Kommission zu mel­den.

Neh­ring & Skowro­nek (2023): Die in­va­si­ven ge­biets­frem­den Arten der Uni­ons­lis­te der Ver­ord­nung (EU) Nr. 1143/2014 – Drit­te Fort­schrei­bung 2022. BfN-​Schriften 6541

Im Fol­gen­den sind die Management-​ und Maß­nah­men­blät­ter der be­reits weit­ver­brei­te­ten Arten auf­ge­führt. Ihre Er­ar­bei­tung er­folgt in enger Ab­stim­mung zwi­schen den Fach­be­hör­den und Mi­nis­te­ri­en des Bun­des und der Län­der. Vor ihrer Ver­öf­fent­li­chung durch­lau­fen sie eine Öf­fent­lich­keits­be­tei­li­gung, bei der alle am Thema in­ter­es­sier­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­ger die Mög­lich­keit er­hal­ten, zu den Aus­füh­run­gen Stel­lung zu neh­men. 

Ak­tu­ell be­fin­den sich die Management-​ und Maß­nah­men­blät­ter für die Arten Was­ser­sa­lat (Pis­tia stra­tio­tes) und Asia­ti­sche Hor­nis­se (Vespa veluti­na ni­gritho­rax) in der Öf­fent­lich­keits­be­tei­li­gung. Vom 01.10.2024 bis 02.12.2024 kön­nen die je­wei­li­gen Ent­wür­fe on­line unter www.an­hoe­rungs­por­tal.de sowie als Aus­la­ge in Pa­pier­form am Haupt­sitz des Lan­des­am­tes für Um­welt­schutz Sachsen-​Anhalt (Rei­de­bur­ger Stra­ße 47, 06116 Halle (Saale), Mo.-Do. 9:00-15:30 Uhr sowie Fr. 9:00-13:00 Uhr) ein­ge­se­hen wer­den. Die Mög­lich­keit zur Stel­lung­nah­me be­steht bis zum 02.12.2024, be­vor­zugt über www.an­hoe­rungs­por­tal.de, al­ter­na­tiv per E-​Mail an VzAL4(at)lau.mwu.sachsen-​anhalt.de oder pos­ta­lisch an Lan­des­amt für Um­welt­schutz Sachsen-​Anhalt, Rei­de­bur­ger Stra­ße 47, 06116 Halle (Saale).

1 Quel­le: Bun­des­amt für Na­tur­schutz (BfN)

Be­ob­ach­tun­gen in­va­si­ver Arten kön­nen dem Lan­des­amt für Um­welt­schutz über das Mel­de­por­tal unter fol­gen­dem Link mit­ge­teilt wer­den: https://www.tierartenmonitoring-​sachsen-anhalt.de/home/beobachtungen-​melden/

Letz­te Ak­tua­li­sie­rung: 26.09.2024

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Kon­takt:

Ar­ten­schutz, Staat­li­che Vo­gel­schutz­war­te und CITES
Na­tur­schutz
Lan­des­amt für Um­welt­schutz Sachsen-​Anhalt
Rei­de­bur­ger Stra­ße 47
06116 Halle (Saale)

Herr Dr. Kai Ge­de­on
Tel.: +49 345 5704-632
E-​Mail: kai.ge­de­on(at)lau.mwu.sachsen-​anhalt.de