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LSG Lind­horst - Ram­sted­ter Forst

Größe: 6.400 ha
Co­die­rung: LSG0014BK_
Land­kreis: Bör­de­kreis (BK)

Ver­ord­nung des Land­krei­ses Börde über das Land­schafts­schutz­ge­biet "Lind­horst - Ram­sted­ter Forst" im Be­reich der Ge­mein­de Nie­de­re Börde, der Ver­bands­ge­mein­de Elbe-​Heide und der Stadt Wol­mir­stedt; Amts­blatt für den Land­kreis Börde. - 14(2020)18-1 vom 03.05.2020 (pdf 537 KB); Karte zur Ver­ord­nung (pdf 846 KB)

Ge­biets­be­schrei­bung
Das LSG liegt am Süd­rand der Col­bit­zer Heide zwi­schen den Orten Col­bitz im Nor­den und Wol­mir­stedt im Süden. Es er­streckt sich etwa 7 km in Ost-​West-Richtung und 2 km in Nord-​Süd-Richtung.
Das Schutz­ge­biet ge­hört über­wie­gend zur Land­schafts­ein­heit Alt­mark­hei­den. Der öst­lichs­te Teil nörd­lich von Rogätz reicht be­reits bis in das Tan­ger­ge­biet. Die Land­schaft ist flach­wel­lig re­li­e­fiert und steigt von Süd nach Nord von etwa 50 m auf zirka 80 m über NN an. Der Dorn­berg im Osten ist mit 105 m über NN die höchs­te Er­he­bung, er mar­kiert das öst­lichs­te Ende einer End­mo­rä­ne.
Das Ge­biet wird vor allem durch groß­flä­chi­ge Fors­te ge­prägt. Wie in der ge­sam­ten Colbitz-​Letzlinger Heide do­mi­nie­ren Kie­fern, nur im öst­li­chen Teil bei Ram­stedt und Hein­richs­horst sind auch groß­flä­chi­ge Laub­mi­sch­wäl­der vor­han­den. Sie ent­hal­ten vor allem Ei­chen und Hain­bu­chen sowie bei Hein­richs­horst Rot-​Buchen. Im Quell­ge­biet ei­ni­ger Fließ­ge­wäs­ser, des Müh­len­gra­bens bei Ram­stedt und des Grenz­gra­bens öst­lich Hein­richs­horst, sto­cken Feucht­wäl­der mit Eschen und Schwarz-​Erlen.
Die Land­schaft um Col­bitz wird von einer wei­ten, fla­chen Senke ge­prägt. Hier wie auch bei Mose und Sams­we­gen do­mi­nie­ren weit­räu­mi­ge, re­la­tiv struk­tur­ar­me Acker­flä­chen. Einen be­son­de­ren Blick­fang für den auf der Bun­des­stra­ße vor­bei­fah­ren­den Be­trach­ter bie­tet die bei Col­bitz ste­hen­de Wind­müh­le.
Die Feld­flu­ren des Tan­ger­ge­bie­tes bei An­gern sind durch Feld­ge­höl­ze und Baum­rei­hen stär­ker ge­glie­dert. Die sich aus dem Wald­ge­biet um Hein­richs­horst nach Osten durch die Feld­flur zie­hen­den Grä­ben wer­den durch Ge­hölz­rei­hen in der Land­schaft op­tisch be­tont. Grün­land­nut­zung prägt die Nie­de­rung des Hä­ge­bachta­les zwi­schen Col­bitz und Sams­we­gen. Klei­ne­re Grün­land­flä­chen gibt es auch bei An­gern.
Das ein­zi­ge grö­ße­re Fließ­ge­wäs­ser, der Hä­ge­bach, ist über­wie­gend na­tur­fern aus­ge­baut. In sei­nem Ober­lauf wurde er durch Ein­lei­tun­gen aus Col­bitz sehr stark ver­schmutzt. Bei Sams­we­gen ist die Bach­aue durch Er­len­ge­höl­ze und Feucht­wie­sen land­schaft­lich at­trak­tiv ge­glie­dert. Still­ge­wäs­ser sind in Form klei­ne­rer Ab­gra­bun­gen vor­han­den. Bei Ram­stedt wird der Mühl­gra­ben zu einem Teich ge­staut.
In­ner­halb der Gren­zen des Land­schafts­schutz­ge­bie­tes lie­gen nur die Orte und Wei­ler Lind­horst, Schri­cke, Ram­stedt und Fried­richs­hö­he. Im Ge­biet von Lind­horst be­fin­den sich Bun­ga­low­sied­lun­gen in­ner­halb von Wald­flä­chen.
Ein op­ti­scher Stör­fak­tor ist die an der Bun­des­stra­ße B 189 ge­le­ge­ne große Sand­gru­be. Ge­nau­so op­tisch stö­rend wie auch öko­lo­gisch be­denk­lich ist die einen Qua­drat­ki­lo­me­ter große und Dut­zen­de von Me­tern hohe Ka­li­hal­de („Ka­li­man­dscha­ro“) des Ka­li­salz­berg­bau­es Zie­litz. Die Halde liegt nörd­lich Loit­sche in­ner­halb der Gren­zen des LSG. Vor allem von Süden, aber auch von Wes­ten ist die Halde schon aus vie­len Ki­lo­me­tern Ent­fer­nung sicht­bar und hat mit zum Namen ”Zie­lit­zer Schweiz” für diese Ge­gend bei­getra­gen. Die salz­hal­ti­gen Emis­sio­nen haben zu einer star­ken Schä­di­gung der um­lie­gen­den Wäl­der ge­führt.

Landschafts-​ und Nut­zungs­ge­schich­te
Die äl­tes­ten Spu­ren des Men­schen im LSG stel­len in Rogätz und Loit­sche ge­fun­de­ne Werk­zeu­ge dar; sie sind 200 000 Jahre alt. Nach­wei­se mit­tel­stein­zeit­li­cher Fischer-​ und Sammler-​Populationen fan­den sich auf den Dünen bei Lind­horst und am Ufer des ver­lan­de­ten Sees bei Mose. Die jung­stein­zeit­li­chen Fund­stel­len ver­tei­len sich um Col­bitz und sind auch bei Lind­horst und nord­öst­lich von Sams­we­gen dicht be­legt. An­de­re Zen­tren be­fan­den sich um Rogätz, Loit­sche und Fars­le­ben am Rande des LSG. Als äl­tes­te Acker­bau­ern­kul­tur ist im LSG die Stich­band­ke­ra­mik durch Funde bei Lind­horst nach­ge­wie­sen. Fund­stel­len bei Mose und Rogätz er­brach­ten Nach­wei­se der Rös­se­ner Kul­tur. Die Mehr­zahl der Fund­stel­len je­doch ist jün­ger und ge­hört der Schön­felderkul­tur an, die den spä­ten Ab­schnitt der Jung­stein­zeit re­prä­sen­tiert. Eine bei­na­he lü­cken­lo­se Ab­fol­ge der jung­stein­zeit­li­chen Kul­tu­ren ist nur bei Sams­we­gen be­legt, wo bei­spiels­wei­se für die Alt­tief­stich­ke­ra­mik­kul­tur eine aus­ge­dehn­te Sied­lung mit einer Flä­che von 400x500 m auf dem Haid­berg nach­ge­wie­sen ist.
Die heute von Wald be­deck­ten Ge­bie­te zwi­schen Col­bitz und Rogätz sowie zwi­schen Col­bitz und Sams­we­gen haben bis­lang fast keine Funde er­bracht, doch dürf­te dies pri­mär dar­auf zu­rück­zu­füh­ren sein, daß in Wald­ge­bie­ten eine Lan­des­auf­nah­me er­schwert wird und sich im we­sent­li­chen auf ober­ir­disch sicht­ba­re Denk­ma­le be­schränkt.Wäh­rend die Ge­gend um Sams­we­gen bis in die Ei­sen­zeit hin­ein dicht be­sie­delt blieb, ist für die Ge­gend um Col­bitz erst jetzt eine Zu­nah­me der Sied­lun­gen er­kenn­bar. Dies än­der­te sich in der rö­mi­schen Kai­ser­zeit, für die die Fund­stel­len all­ge­mein aus­dün­nen. Im 7. Jahr­hun­dert grif­fen sla­wi­sche Stäm­me auf das Ge­biet west­lich der Elbe über und nah­men auch die Ge­gend um Col­bitz in Be­sitz. Ihr Ge­biet wurde be­reits am Ende des 8. Jahr­hun­dert dem Fran­ken­reich ein­ver­leibt, als die Elbe-​Saale-Grenze re­stau­riert und das Grenz­land durch Burg­be­zir­ke ge­fes­tigt wurde. Meh­re­re wüste Sied­lun­gen sind für das Mit­tel­al­ter be­legt, dar­un­ter auch eine Burg­an­la­ge, Oden­burg ge­nannt.
Im Be­reich der Alt­mark­hei­den kam es im Zuge der deut­schen Ost­ko­lo­ni­sa­ti­on im Mit­tel­al­ter zu einer in­ten­si­ven Ro­dungs­pha­se. In­ner­halb der groß­flä­chi­gen Wäl­der ent­stan­den Dör­fer und Acker­flä­chen wach­sen­der Aus­deh­nung. Im 14. Jahr­hun­dert und spä­ter wäh­rend des Drei­ßig­jäh­ri­gen Krie­ges wur­den viele An­sied­lun­gen wie­der wüst und ehe­mals acker­bau­lich ge­nutz­te Flä­chen wur­den auf­ge­ge­ben. Die Wäl­der um Col­bitz waren bis in das 19. Jahr­hun­dert mit den Hü­tungs­vor­rech­ten der um­lie­gen­den Ge­mein­den be­las­tet. Die Flä­chen wur­den zur Wald­wei­de ge­nutzt, wie zahl­rei­che Hude-​Eichen im Be­reich des Dorn­ber­ges be­zeu­gen. Nach Ab­lö­sung die­ser Vor­rech­te (Ge­recht­sa­me) im Laufe des vo­ri­gen Jahr­hun­derts er­folg­te die Auf­fors­tung fast aus­schließ­lich mit Kie­fer.
Im west­li­chen Teil des LSG ist das Vor­kom­men der Linde seit dem Mit­tel­al­ter be­kannt und hat si­cher auch zur Na­mens­ge­bung des Ortes Lind­horst bei­getra­gen. Der Schwer­punkt des Vor­kom­mens der Linde liegt heute west­lich des LSG im be­kann­ten Na­tur­schutz­ge­biet „Col­bit­zer Lin­den­wald“. Je­doch auch in­ner­halb der Gren­zen des LSG exis­tiert noch ein lin­den­rei­cher Misch­wald, der heute als „Flä­chen­haf­tes Na­tur­denk­mal“ ge­schützt ist.
Von der Auf­fors­tung mit Kie­fer blieb der Col­bit­zer Lin­den­wald ver­schont. Er ge­hör­te zum so­ge­nann­ten per­pe­tu­el­len Ge­he­ge, das sich die Erz­bi­schö­fe vom na­he­ge­le­gen Mag­de­burg als Jagd­ge­he­ge re­ser­viert hat­ten. Hier war es für die Be­völ­ke­rung streng ver­bo­ten, Vieh zu hüten, Gras zu schnei­den und Laub als Ein­streu für die Haus­tie­re in den Stal­lun­gen zu re­chen.
Aus den Ab­schät­zungs­wer­ken der ers­ten Hälf­te des 19. Jahr­hun­derts geht her­vor, daß die Bött­cher in den um­lie­gen­den Dör­fern sowie die Schiffs­werf­ten in Tan­ger­mün­de das Ei­chen­holz aus der Col­bit­zer Ge­gend au­ßer­or­dent­lich schätz­ten. Im Ge­gen­satz zu den nor­ma­ler­wei­se auf feuch­tem Un­ter­grund ge­wach­se­nen Stiel-​Eichen mit brei­ten Jah­res­rin­gen und daher mit einem gro­ßen An­teil an har­tem Spät­holz, be­sitzt die Stiel-​Eiche von den grund­was­ser­fer­nen Stand­or­ten um Col­bitz einen engen Jah­res­ring­auf­bau mit glei­chem An­teil an Früh- und Spät­holz. Außer zur Ge­win­nung von Bau­holz konn­ten die Ei­chen eben­so für Fur­nier­holz ver­wen­det wer­den. Von der Qua­li­tät her wurde die Col­bit­zer Eiche oft mit der ge­lob­ten Spes­sar­tei­che ver­gli­chen.
Die do­mi­nie­ren­de Flä­chen­nut­zung im LSG ist noch heute die Forst­wirt­schaft. Vor allem um Col­bitz und Sams­we­gen wird auf rei­che­ren Böden in­ten­si­ver Acker­bau be­trie­ben.
Be­reits im 19. Jahr­hun­dert wurde in Col­bitz die Hei­de­braue­rei ge­grün­det, die das in der Re­gi­on be­lieb­te Heide-​Pils und Heide-​Bockbier pro­du­ziert.
Seit 1973 wird in Zie­litz, un­mit­tel­bar an der Gren­ze des LSG, ein gro­ßes Ka­li­salz­berg­werk be­trie­ben. Die Ab­raum­hal­den wur­den auch in­ner­halb der Gren­zen des LSG an­ge­legt und führ­ten zu einer öko­lo­gi­schen Be­ein­träch­ti­gung der Wäl­der. Die Hal­den, För­der­tür­me und -​bänder sowie Gleis­an­la­gen un­mit­tel­bar an der Gren­ze und auch in­ner­halb des LSG stö­ren das Land­schafts­bild er­heb­lich.

Geo­lo­gi­sche Ent­ste­hung, Boden, Hy­dro­gra­phie, Klima
Das LSG be­fin­det sich am Südost-​Rand der pleis­to­zä­nen Hoch­flä­che der Colbitz-​Letzlinger Heide. Im Nor­den und Osten des LSG ste­hen über­wie­gend san­di­ge Ab­la­ge­run­gen der Saale-​Vereisung an der Ober­flä­che an, die zum Teil nur ge­ring mäch­tig sind. Ge­schie­be­mer­gel der Saale-​Vereisung ist nörd­lich Sams­we­gen ober­flä­chen­nah ver­brei­tet. Eis­rand­la­gen mit zu­ge­hö­ri­gen End­mo­rä­nen­zü­gen que­ren das Ge­biet von Nord­wes­ten nach Süd­os­ten nörd­lich Wol­mir­stedt und nord­west­lich Rogätz (Letz­lin­ger, Pa­x­för­der und Schermen-​Buckauer Rand­la­ge). Das Grund­was­ser aus dem Be­reich der Colbitz-​Letzlinger Heide fließt auf­grund ver­än­der­ter hy­dro­geo­lo­gi­scher Ver­hält­nis­se (ge­rin­ge Mäch­tig­keit, ver­rin­ger­te Was­ser­weg­sam­keit) am Rand der Hoch­flä­che den Vor­flu­tern zu (Quell­ge­biet der Bäche). In den Bach­nie­de­rung sind hu­mo­se Se­di­men­te des Ho­lo­zän, teil­wei­se Nie­der­moor, ab­ge­la­gert.
Das LSG um­faßt zwei Bo­den­land­schaf­ten: die Sams­we­ge­ner Plat­te und die Colbitz-​Letzlinger Heide. Die Saa­le­kalt­zeit hat in die­sem Ge­biet sehr un­ter­schied­li­che Ab­la­ge­run­gen hin­ter­las­sen, zum Bei­spiel Ge­schie­be­mer­gel, Schmelz­was­ser­san­de und -​kiese und so wei­ter. In der dar­auf­fol­gen­den Eem­warm­zeit fand eine tief­grei­fen­de Ver­wit­te­rung, Ab­tra­gung, Wie­der­ab­la­ge­rung und auch Tal­bil­dung statt, so daß ein Mo­sa­ik un­ter­schied­li­cher Sub­stra­te ent­stand. Wäh­rend der nächs­ten Kalt­zeit - der Weich­sel­kalt­zeit - la­ger­ten sich in die­sem Ge­biet äo­li­sche Se­di­men­te ab, im Ge­biet der Colbitz-​Letzlinger-Heide der Ge­schie­be­deck­sand, Deck­lehm über Ge­schie­be­mer­gel auf der Sams­we­ge­ner Plat­te. Diese äo­li­sche Schicht ist zirka 50 cm mäch­tig. An ihrer Un­ter­kan­te be­fin­det sich eine sehr mar­kan­te Stein­soh­le, in der auch die be­kann­ten Wind­kan­ter zu fin­den sind.
Es ent­stan­den Mehr­schicht­bö­den wie Sand über Lehm, Deck­lehm über Lehm, Sand über Sand, Sand über Bän­der­sand, Sand über Schluff, und je nach den Ei­gen­schaf­ten der Sub­stra­te Böden, die zur Stau­näs­se nei­gen und in der Regel als Acker ge­nutzt wer­den, sowie Böden, in deren Pro­fil Sand über un­ter­schied­li­chen San­den zu fin­den ist, die teil­wei­se als Acker, meist aber als Wald­stand­or­te ge­nutzt wer­den. In den Sen­ken gibt es Sand-​Humusgleye bis Sand-​Anmoorgleye - san­di­ge, grund­was­ser­be­herrsch­te, stark hu­mo­se an­moo­ri­ge Sand­bö­den. Diese Böden wer­den in der Regel als Grün­land ge­nutzt, zum Teil durch Ent­wäs­se­rungs­maß­nah­men ver­än­dert. Auf der Sams­we­ge­ner Plat­te fin­det sich statt des Ge­schie­be­deck­san­des Sand­löß als obers­te Schicht, so daß in die­sem Ge­biet Pseudogley-​Tschernoseme ent­stan­den sind.
Die grob­kör­ni­gen Sub­stra­te der Hei­de­hoch­flä­chen sind arm an Fließ-​ und Stand­ge­wäs­sern. Das Nie­der­schlags­was­ser ver­si­ckert und tritt in den quel­li­gen Rand­ge­bie­ten der Heide zu­ta­ge. Im LSG ent­sprin­gen der Hä­ge­bach bei Col­bitz, der Wiep­gra­ben bei Mose, der Wehr­gra­ben bei Schri­cke und der Müh­len­gra­ben bei Ram­stedt. Diese Bäche ent­wäs­sern nach Süden zur Ohre. Im Osten des Ge­bie­tes ent­springt der Grenz­gra­ben, der zum Mahl­win­ke­l­er Tan­ger ab­fließt.
Der Grund­was­ser­spie­gel liegt im LSG über­wie­gend in über 40 m Tiefe. Nur in den Nie­de­run­gen liegt er in 2 bis 5 m und in Ab­schnit­ten der Hä­ge­bach­nie­de­rung in we­ni­ger als 2 m Tiefe. Das Grund­was­ser der Colbitz-​Letzlinger Heide stellt ein be­deu­ten­des Trink­was­ser­re­ser­voir dar. West­lich Col­bitz wird das Was­ser für die Trink­was­ser­ver­sor­gung Mag­de­burgs aus Tief­brun­nen ent­nom­men. Das Was­ser­schutz­ge­biet die­ser Brun­nen er­streckt sich bis in den west­li­chen Teil des LSG.
Das Land­schafts­schutz­ge­biet be­fin­det sich im Über­gangs­be­reich vom sub­at­lan­tisch ge­tön­ten Klima der Alt­mark­hei­den zum sub­kon­ti­nen­tal ge­präg­ten Klima des mit­tel­deut­schen Tro­cken­ge­bie­tes und des Elb­eta­les. Wäh­rend die Nie­der­schlä­ge im lang­jäh­ri­gen Mit­tel in den Hei­den etwa 560 mm be­tra­gen, sin­ken sie am Süd­rand auf etwa 500 mm ab (Wol­mir­stedt 501 mm). Die Jah­res­mit­tel­tem­pe­ra­tur be­trägt 8,5°C, die mitt­le­re Ju­li­tem­pe­ra­tur 17,5°C.

Pflanzen-​ und Tier­welt
Die po­ten­ti­ell na­tür­li­che Ve­ge­ta­ti­on des Ge­bie­tes würde in dem Über­gangs­ge­biet von den sub­at­lan­tisch ge­tön­ten Alt­mark­hei­den zu den kli­ma­tisch sub­kon­ti­nen­tal be­ein­fluß­ten Be­rei­chen des Tan­ger­ge­bie­tes durch einen Über­gang von rei­nen Rot­bu­chen­wäl­dern zu den Traubeneichen-​Hainbuchenwäldern des mit­tel­deut­schen Tro­cken­ge­bie­tes ge­prägt. Der Flattergras-​Buchenwald, des­sen Kraut­schicht von mäßig an­spruchs­vol­len Arten be­herrscht wird, ist bei Hein­richs­horst noch vor­han­den. Bin­nen­dü­nen­fel­der bei Mose wür­den einen bo­den­sauren Drahtschmielen-​Buchenwald tra­gen. Auf den durch hoch an­ste­hen­des Grund­was­ser be­ein­fluß­ten Gley­en und stau­was­ser­be­ein­fluß­ten Staugley­en wäre ein Sternmieren-​Eichen-Hainbuchenwald aus­ge­bil­det. Gleye aus san­di­gem Sub­strat wür­den einen Pfeifengras-​Eichenwald tra­gen. Auf Nie­der­moor­bö­den der Hä­ge­bach­aue und im Quell­ge­biet des Mühl­gra­bens wären Er­len­bruch­wäl­der ent­wi­ckelt.
Die heu­ti­ge Ve­ge­ta­ti­on wird da­ge­gen von re­la­tiv ar­ten­ar­men Kie­fern­fors­ten und Äckern do­mi­niert. Am West­rand bei Lind­horst be­fin­den sich, ähn­lich wie im an­gren­zen­den Na­tur­schutz­ge­biet „Col­bit­zer Lin­den­wald“, lin­den­rei­che Eichen-​Hainbuchenwälder. Auch bei Ram­stedt und um Hein­richs­horst er­stre­cken sich grö­ße­re Eichen-​Hainbuchenwälder, deren Aus­deh­nung si­cher nut­zungs­be­dingt sind.
Auf dem Dorn­berg ist ein hu­de­wald­ar­ti­ger, lich­ter Ei­chen­wald ent­wi­ckelt. Die alten Ei­chen ste­hen im lo­cke­ren Be­stand, eine Strauch­schicht ist nicht vor­han­den. Die Kraut­schicht wird nicht von wald­ty­pi­schen, son­dern eher von Arten trocken-​magerer Ra­sen­ge­sell­schaf­ten do­mi­niert. Vor­herr­schend sind Rotes Strauß­gras, Ruch­gras, Wei­ches Ho­nig­gras und Ge­schlän­gel­te Schmie­le. Da­ne­ben tre­ten Klei­nes Ha­bichts­kraut, Zypressen-​Wolfsmilch, Klei­ner Sauer­amp­fer, Tüpfel-​Hartheu, Drei­zahn und Pillen-​Segge auf.
Die für die Col­bit­zer Heide ty­pi­schen Hude-​Eichenwälder ent­stan­den durch die bis in das vo­ri­ge Jahr­hun­dert prak­ti­zier­te Wald­wei­de. Das wei­den­de Vieh zer­stör­te die wald­ty­pi­sche Kraut-​ und Strauch­schicht und ließ auch keine Jung­bäu­me auf­kom­men. Nur Ei­chen wur­den auf­grund ihrer Be­deu­tung für die Schwei­ne­mast ge­för­dert. In die­sem Jahr­hun­dert konn­ten sich halb­of­fe­ne Hu­de­wäl­der vor allem in mi­li­tä­ri­schen Übungs­ge­bie­ten durch den Auf­ent­halt von Trup­pen und Fahr­zeu­gen er­hal­ten. Im Ge­biet des Dorn­ber­ges be­fand sich eine Ra­ke­ten­stel­lung der so­wje­ti­schen Trup­pen, die zwar für das Of­fen­hal­ten der Be­stän­de, aber auch für zahl­rei­che Ver­let­zun­gen an den Ei­chen sorg­te. Die Hu­de­wäl­der der Colbitz-​Letzlinger Heide sind wert­vol­le Zeu­gen alter Nut­zungs­ge­schich­te und bie­ten ge­fähr­de­ten, höh­len­brü­ten­den Vo­gel­ar­ten wie Wie­de­hopf, Mau­er­seg­ler und Mit­tel­specht Brut­plät­ze.
Eben­falls nahe des Dorn­ber­ges be­fin­det sich ein Be­stand des Flattergras-​Buchenwaldes, der ver­mut­lich unter na­tür­li­chen Be­din­gun­gen in den Alt­mark­hei­den eine weit­aus grö­ße­re Ver­brei­tung hätte. Es han­delt sich um einen hal­len­ar­ti­gen Bu­chen­wald mit ge­ring ent­wi­ckel­ter Strauch­schicht. In der Baum­schicht ist fast aus­schließ­lich die Rot-​Buche vor­han­den. Ge­le­gent­lich trifft man ein­zel­ne Trauben-​Eichen oder Hain­bu­chen an. Unter an­de­rem be­fin­den sich in der Kraut­schicht Viel­blü­ti­ge Weiß­wurz, Ein­blü­ti­ges Perl­gras, Busch-​Windröschen, Echte Stern­mie­re, Mai­glöck­chen, Wald-​Flattergras und Knaul­gras. Ty­pi­sche Vo­gel­ar­ten sind Wald­laub­sän­ger, Buch­fink und Schwarz­specht.
Die fri­schen bis feuch­ten Erlen-​Eschenwälder der Quell­be­rei­che wei­sen eine im Früh­jahr blü­ten­rei­che Kraut­schicht mit Mai­glöck­chen, Wald-​Veilchen, Busch-​Windröschen, Ler­chen­sporn und Hoher Schlüs­sel­blu­me auf.
Die Kie­fern­fors­te sind re­la­tiv arm an Tier- und Pflan­zen­ar­ten. Im Un­ter­stand deh­nen sich oft dich­te Be­stän­de der aus Nord­ame­ri­ka stam­men­den Spä­ten Trau­ben­kir­sche aus, die heute als forst­li­che Pro­blem­pflan­ze an­ge­se­hen wird. In der Kraut­schicht do­mi­nie­ren Ge­schlän­gel­te Schmie­le, Hei­del­bee­re und an­de­re Säu­re­zei­ger. Lich­te Kie­fern­be­stän­de der Col­bit­zer Heide sind Brut­plät­ze von Baum­fal­ke und Zie­gen­mel­ker.
Brei­te­re Weg­rai­ne, Wald­rän­der und Brach­flä­chen im Rand­be­reich von Sand­gru­ben tra­gen klein­flä­chi­ge Sand­ma­ger­ra­sen. Sie wer­den von Heide-​Nelke, Berg-​Jasione, Sil­ber­gras, Gras-​Nelke, Frühlings-​Spark und Sand-​Strohblume ge­bil­det. Ver­ein­zelt tritt noch die Ge­mei­ne Kü­chen­schel­le auf. Die im Früh­som­mer far­ben­präch­ti­gen Be­stän­de sind wert­vol­le In­sek­ten­le­bens­räu­me.
Auf den land­wirt­schaft­li­chen Flä­chen sind die Wild­kraut­ge­sell­schaf­ten auf­grund der in­ten­si­ven Be­wirt­schaf­tungs­wei­se auf we­ni­ge her­bi­zid­re­sis­ten­te Arten zu­sam­men­ge­schrumpft. Grün­land ist im we­sent­li­chen in der Bach­nie­de­rung des Hä­ge­ba­ches vor­han­den. Auf grund­was­ser­na­hen Nie­der­moor­stand­or­ten sind hier Engelwurz-​Kohldistel-Wiesen aus­ge­bil­det. Es kom­men Breit­blätt­ri­ges Kna­ben­kraut, Bach-​Nelkenwurz, Sumpf-​Sternmiere und Sumpf-​Dreizack vor.
Im LSG tritt eine ar­ten­rei­che Tier­welt auf. An Vo­gel­ar­ten brü­ten neben den be­reits ge­nann­ten unter an­de­rem Wes­pen­bus­sard, Rot­mi­lan, Wald­kauz, Wald­ohr­eu­le, Bunt-, Klein-​ und Grün­specht, Reb­huhn, Wald­sch­nep­fe, Hohl-, Turtel-​ und Rin­gel­tau­be, Pirol, Kern­bei­ßer, Wen­de­hals, Win­ter­gold­hähn­chen, Mönchs-​, Garten-​, Dorn- und Sper­ber­gras­mü­cke, Gold­am­mer, Or­to­lan, Nach­ti­gall, Rauch-​ und Mehl­schwal­be sowie Kolk­ra­be.
Lur­che und Kriech­tie­re sind im Hä­ge­bach­tal unter an­derm mit Erd­krö­te, Rot­bau­chun­ke, Teich-​ und Kam­molch ver­tre­ten. Wei­ter­hin wur­den Wech­sel­krö­te, Blind­schlei­che, Zaun- und Wald­ei­dech­se nach­ge­wie­sen. Von der Säuger­fau­na sind Rot­hirsch, Reh, Wild­schwein, Feld­ha­se, Ka­nin­chen, Dachs, Fuchs, Baum- und Stein­mar­der, Wie­sel und Eich­hörn­chen an­zu­tref­fen.

Ent­wick­lungs­zie­le
Das LSG soll in ers­ter Linie der Er­hal­tung der groß­flä­chi­gen Wäl­der im Be­reich der land­schaft­lich reiz­vol­len süd­li­chen Col­bit­zer Heide die­nen. Mit den Wäl­dern ist ein be­lieb­tes Nah­erho­lungs­ge­biet und ein cha­rak­te­ris­ti­scher Aus­schnitt am Über­gang der Alt­mark­hei­den zum Tan­ger­ge­biet und zur Oh­re­nie­de­rung sowie ein wert­vol­ler Le­bens­raum wild­le­ben­der Pflanzen-​ und Tier­ar­ten ge­si­chert. Die Wei­ter­ent­wick­lung von na­tur­ver­träg­li­chem Tou­ris­mus soll­te unter Scho­nung öko­lo­gisch sen­si­bler Be­rei­che wie der Laub­wäl­der um Hein­richs­horst oder der Hä­ge­bach­nie­de­rung er­fol­gen.
Die Fors­te sind lang­fris­tig in na­tur­nä­he­re Wäl­der um­zu­bau­en. Die Nut­zung soll­te stel­len­wei­se durch Ein­zel­stam­m­ent­nah­me er­fol­gen. Auf grö­ße­re Kahl­schlä­ge ist zu ver­zich­ten. Wald­män­tel aus stand­ort­ge­rech­ten Strauch­ar­ten sind in den Be­rei­chen der Wald­rän­der zu för­dern. Lich­tun­gen in­ner­halb der Wäl­der, die als Grün­land oder klein­flä­chi­ge Äcker ge­nutzt wer­den, soll­ten er­hal­ten wer­den. Alte Hu­de­ei­chen sind als wert­vol­le Le­bens­räu­me einer ar­ten­rei­chen In­sek­ten­fau­na sowie ge­fähr­de­ter Vo­gel­ar­ten zu schüt­zen und nicht zu nut­zen.
Die land­wirt­schaft­li­chen Flä­chen könn­ten durch die An­la­ge von He­cken, Baum­rei­hen und Flur­ge­höl­zen ge­glie­dert und damit land­schafts­äs­the­tisch und öko­lo­gisch auf­ge­wer­tet wer­den.
Die noch na­tur­nah er­hal­te­nen Ab­schnit­te der klei­nen Fließ­ge­wäs­ser sind zu er­hal­ten. An den aus­ge­bau­ten Ab­schnit­ten des Hä­ge­ba­ches soll­te die Nut­zung im Schon­strei­fen ex­ten­si­viert wer­den. Zu­min­dest ein­sei­ti­ge Ge­hölz­strei­fen aus Schwarz-​Erle sind im Rand­strei­fen an­zu­le­gen. Lang­fris­tig könn­ten die aus­ge­bau­ten Fließ­ge­wäs­ser unter Ent­wick­lung eines ge­schwun­ge­nen Ver­laufs und na­tür­li­chen Pro­fils wie­der re­na­tu­riert wer­den.
Eine wei­te­re Ge­neh­mi­gung von Bo­den­ab­bau in­ner­halb des LSG ist ab­zu­leh­nen. Vor­han­de­ne Ab­bau­flä­chen sind zu re­kul­ti­vie­ren.
Ehe­mals mi­li­tä­risch ge­nutz­te Flä­chen am Dorn­berg sind unter Scho­nung der Ei­chen­be­stän­de zu sa­nie­ren.
Zur Wei­ter­ent­wick­lung der Er­ho­lungs­nut­zung kann das Rad­we­ge­netz ver­voll­stän­digt wer­den. Ein Wan­der­we­ge­netz in­ner­halb der Wäl­der ist heute be­reits in aus­rei­chen­der Dich­te vor­han­den.

Ex­kur­si­ons­zie­le
Wäl­der im Rand­be­reich des Lin­den­wal­des bei Col­bitz
Von Col­bitz aus fährt man mit dem Fahr­rad nach Wes­ten in Rich­tung Jä­ger­stieg. Etwa 500 m west­lich des Col­bit­zer Orts­ran­des biegt man nach Süd­wes­ten in die Kiefern-​ und Laub­mi­sch­wäl­der ein. Nach etwa 1,5 km führt ein Quer­weg nach Süden. Nach wei­te­ren 2 km ist der Ort Sams­we­gen er­reicht. In Sams­we­gen über­quert man den Hä­ge­bach und ver­läßt den Ort wie­der in nörd­li­che Rich­tung, um am öst­li­chen Rand der Hä­ge­bach­nie­de­rung nach Lind­horst zu fah­ren. Lin­ker­hand er­stre­cken sich von Grün­land und Er­len­rei­hen ge­präg­te Nie­de­rungs­wie­sen. Nach 2,5 km ist der Ort Lind­horst er­reicht. Zwi­schen Lind­horst und dem un­weit ge­le­ge­nen Col­bitz bil­det eine Wind­müh­le einen Blick­fang.

Laub­mi­sch­wäl­der bei Hein­richs­horst
Mit dem Kraft­fahr­zeug fährt man auf der Stra­ße von Col­bitz nach An­gern etwa 3,5 km in öst­li­che Rich­tung, bis am rech­ten Stra­ßen­rand ein Schild auf die Sied­lung ”Hein­richs­horst” hin­weist. Hier biegt man nach rechts auf einer be­fahr­ba­ren Forst­stra­ße in den Wald ein und er­reicht nach we­ni­gen hun­dert Me­tern das Jagd­haus Hein­richs­horst. Der re­prä­sen­ta­ti­ve Bau, ein ehe­ma­li­ges Jagd­schloß, wurde um die Jahr­hun­dert­wen­de von einem Fa­bri­kan­ten er­rich­tet. Das Ein­gangs­tor wird von zwei le­bens­gro­ßen Bron­ze­hir­schen ge­säumt. Von hier aus kann man die Laub­wäl­der im Be­reich des Dorn­ber­ges auf ver­schie­de­nen Wegen zu Fuß er­kun­den. Di­rekt süd­lich des Jagd­hau­ses stellt ein Rot­bu­chen­wald eine Be­son­der­heit in­ner­halb der sonst von Kie­fern und Ei­chen ge­präg­ten Col­bit­zer Heide dar. Die an­gren­zen­den Wäl­der sind teils reich struk­tu­rier­te Eichen-​Hainbuchenwälder. Auf der An­hö­he des Dorn­ber­ges, die noch vor we­ni­gen Jah­ren als Ra­ke­ten­stel­lung ge­sperrt war, ist ein lich­ter Wald mit alten Ei­chen vor­han­den.

Wol­mir­stedt
Am Süd­rand des LSG liegt an dem Flüß­chen Ohre die Stadt Wol­mir­stedt. Bis zum 13. Jahr­hun­dert mün­de­te hier die Ohre in die Elbe, so daß die Stadt eine Be­deu­tung als wich­ti­ger Über­gang über beide Flüs­se hatte. Gleich­zei­tig war Wol­mir­stedt das Tor zur Alt­mark. Im Jahre 730 n.Chr. traf Karl der Große hier zu Ver­hand­lun­gen auf die Ost­sach­sen und Sla­wen des ost­el­bi­schen Rau­mes. Der stra­te­gisch wich­ti­ge Ort wurde durch eine Burg ge­schützt, die für das Jahr 1009 erst­ma­lig er­wähnt wird. Um Wol­mir­stedt kon­kur­rier­ten jahr­hun­der­te­lang die Gra­fen der Nord­mark und die Erz­bi­schö­fe von Mag­de­burg. Letz­te­re lie­ßen die Burg im 15. und 16. Jahr­hun­dert groß­zü­gig aus­bau­en. Ein Blick­fang im In­nen­hof der heute noch er­hal­te­nen An­la­gen ist die im Jahr 1480 aus Back­stein er­bau­te Ka­pel­le. Die fi­li­gra­ne Glie­de­rung der Stre­be­pfei­ler und des Por­tals ver­weist auf die klas­si­schen Vor­bil­der in Tan­ger­mün­de und Wer­ben. Das frü­he­re Guts­haus der Stifts­do­mä­ne ist ein be­ein­dru­cken­der Ba­rock­bau aus dem Jahre 1732. Spä­ter wurde es mehr­fach um­ge­baut.
An­sons­ten hat die als Wohn­stadt für die Berg­ar­bei­ter des 1973 in Be­trieb ge­nom­me­nen Ka­li­wer­kes Zie­litz um­ge­stal­te­te Stadt nur wenig his­to­ri­sche Bau­sub­stanz. Es do­mi­nie­ren groß­flä­chi­ge Neu­bau­sied­lun­gen in Plat­ten­bau­wei­se. Eine Aus­nah­me im Stadt­bild ist der ehe­ma­li­ge Gast­hof ”Zum Schwar­zen Adler”, ein se­hens­wer­ter zwei­ge­schos­si­ger Fach­werk­bau. In der Glin­den­ber­ger Stra­ße zeigt das Kreis­hei­mat­mu­se­um zahl­rei­che Ex­po­na­te zur His­to­rie der Stadt und ihrer Um­ge­bung. Von Be­deu­tung sind ins­be­son­de­re die Funde aus der Aus­gra­bung der Hild­ags­burg, eines gro­ßen sla­wi­schen Burg­wal­les am Rande des Elb­eta­les.

Auf den „Ka­li­man­dscha­ro“
Seit Mai 1999 lockt die grö­ße­re der bei­den Ab­raum­hal­den des Ka­li­berg­bau­be­trie­bes Zie­litz zum 90 m hohen Gip­fel. Über die Wäl­der des LSG reicht der Blick von oben oder zum Schie­fen Turm der Bun­des­gar­ten­schau in Mag­de­burg. Bis zum Aus­blick sind min­des­tens 2 Ki­lo­me­ter Fuß­tour und Stei­gun­gen bis 16 Pro­zent zu be­wäl­ti­gen. Da die Be­ge­hung bei lau­fen­dem Be­trieb er­folgt, sind nur an­ge­mel­de­te Füh­run­gen mög­lich. Etwa zwei bis drei Stun­den sind für die Tour ein­zu­pla­nen, bei der es nicht nur vie­les zu sehen, son­dern von den Berg­füh­rern auch In­ter­es­san­tes über den Ka­li­berg­bau zu hören gibt.

ver­öf­fent­licht in:
Die Land­schafts­schutz­ge­bie­te Sachsen-​Anhalts
© 2000, Lan­des­amt für Um­welt­schutz Sachsen-​Anhalt, ISSN 3-00-006057-X

Die Natur-​ und Land­schafts­schutz­ge­bie­te Sachsen-​Anhalts - Er­gän­zungs­band
© 2003, Lan­des­amt für Um­welt­schutz Sachsen-​Anhalt, ISBN 3-00-012241-9

Letz­te Ak­tua­li­sie­rung: 21.07.2020

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