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LSG Elb­etal - Pret­tin

Größe: 868 ha
Co­die­rung: LSG0002WB_
Land­kreis: Wit­ten­berg (WB)

Ver­ord­nung des Land­krei­ses Wit­ten­berg zur Fest­set­zung des Land­schafts­schutz­ge­bie­tes "Elb­etal - Pret­tin" vom 18.02.2003 (Das Amts­blatt für den Land­kreis Wit­ten­berg. - 9(2003)6 vom 15.03.2003, S. 3) (pdf-​Datei 357 KB, nicht bar­rie­re­frei)

Ge­biets­be­schrei­bung 
Das LSG liegt zwi­schen der Stadt Pret­tin und der Elbe an der süd­öst­li­chen Lan­des­gren­ze zu Sach­sen. Im Nord­wes­ten ver­läuft die Ge­biets­gren­ze durch ein groß­flä­chi­ges Kies­ab­bau­ge­biet. Das LSG um­faßt einen Aus­schnitt aus der Land­schafts­ein­heit Des­sau­er Elb­etal zwi­schen El­be­strom und Acker­aue. Die of­fe­ne El­be­land­schaft mit dem Fluß, den Über­flu­tungs­wie­sen, ei­ni­gen Alt­was­sern und Klein­ge­wäs­sern und den in­ner­deichs lie­gen­den Acker­flu­ren prägt den Cha­rak­ter des Ge­bie­tes. Im süd­öst­li­chen Be­reich des LSG kon­tras­tiert die große, mit Kie­fern­fors­ten be­stan­de­ne Sand­dü­ne stark mit dem an­gren­zen­den Über­flu­tungs­grün­land. Die Sil­hou­et­te der Alt­stadt von Pret­tin mit ihrer vom Kirch­turm und der Lich­ten­burg über­rag­ten An­sicht tra­gen we­sent­lich zum äs­the­ti­schen Wert die­ser Land­schaft bei. Vom Stadt­ge­biet Pret­tin lie­gen Teile der Alt­stadt, die in ihrer Ge­samt­heit unter Denk­mal­schutz steht, eben­so wie die über­bau­te mit­tel­al­ter­li­che Burg­an­la­ge ”Schlöß­chen”, Stadt­mau­er­res­te, eine mit­tel­al­ter­li­che Orts­wüs­tung Löb­nitz sowie ein ur- und früh­ge­schicht­li­ches Grä­ber­feld im LSG. Im Nord­west­teil des Ge­bie­tes do­mi­niert je­doch die Nach­fol­ge­land­schaft des groß­flä­chi­gen Kies­ab­baus mit den gro­ßen Was­ser­flä­chen, die teil­wei­se von Ma­schi­nen und tech­ni­schen Bau­wer­ken um­stan­den sind.

Landschafts-​ und Nut­zungs­ge­schich­te
Der über­wie­gen­de Teil des LSG ist durch eine in­ten­si­ve land­wirt­schaft­li­che Nut­zung ge­prägt. Wäh­rend das Über­flu­tungs­grün­land an der Elbe als Rin­der­wei­de und zum Teil als Schaf­wei­de ge­nutzt wird, wer­den auf den frucht­ba­ren Acker­flä­chen vor allem Wei­zen und Zu­cker­rü­ben an­ge­baut. Eine Struk­tur­ver­ar­mung wurde durch die Schaf­fung von gro­ßen Schlag­grö­ßen her­vor­ge­ru­fen.
An der Stra­ße nach Großtre­ben wurde be­reits Mitte des 19. Jahr­hun­derts eine Zie­ge­lei be­trie­ben. Auch der Kies­ab­bau im Be­reich der heu­ti­gen Bag­ger­se­en west­lich Pret­tin war zu die­sem Zeit­punkt schon im Gange.
Die Land­schaft eines Teils des Land­schafts­schutz­ge­bie­tes wird durch den seit 1960 be­trie­be­nen groß­flä­chi­gen Kies­ab­bau mit einer Verarbeitungs-​ und Trans­port­band­an­la­ge ge­prägt. In der Folge des Ab­baus der mäch­ti­gen Kies­vor­kom­men, der bis heute an­hält, ent­stand ein Sys­tem gro­ßer Ab­bau­se­en mit nur we­ni­gen na­tur­na­hen Buch­ten, Halb­in­seln und Flach­was­ser­be­rei­chen. Grö­ße­re Flä­chen sind auch heute noch kahl oder wei­sen nur In­iti­al­sta­di­en an Ve­ge­ta­ti­on auf.
Diese Kies­se­en wer­den teils zur Aus­übung der An­gel­fi­sche­rei, teils als Bade-, Camping-​ und Bun­ga­low­stand­or­te ge­nutzt. Das Ge­biet wird in Rich­tung Elbe von einer Stra­ße ge­quert, die zur An­le­ge­stel­le einer Gier­fäh­re führt, wel­che die Ver­bin­dung mit der linksel­bi­schen Stadt Dom­mitzsch her­stellt. Ein aus dem LSG aus­ge­glie­der­ter Be­reich wird als Was­ser­übungs­platz der Bun­des­wehr ge­nutzt und ragt von der Elbe her in das Ge­biet hin­ein.

Geo­lo­gi­sche Ent­ste­hung, Boden, Hy­dro­gra­phie, Klima
Das aus­drucks­schwa­che Re­li­ef des Ge­bie­tes wird durch seine Lage im ehe­ma­li­gen Lau­sit­zer Ur­strom­tal ge­prägt, einem Teil­ab­schnitt des Breslau-​Bremer Ur­strom­tals. Es ent­stand wäh­rend des Warthe­sta­di­ums der Saa­le­kalt­zeit vor den Eis­rand­la­gen des Flä­mings. Seit­dem ist der Raum eine Fluß­land­schaft. Wäh­rend der Weich­sel­kalt­zeit nutz­te der stark ver­äs­tel­te Lau­sit­zer Strom das alte Ur­strom­tal und schot­ter­te die Sande und Kiese der Nie­der­ter­ras­se auf. Aus ihr wur­den fei­ne­re Be­stand­tei­le durch west­li­che Winde aus­ge­bla­sen und zu Flug­sand­de­cken und Dünen auf­ge­weht. Sie be­le­ben klein­flä­chig öst­lich von Pret­tin als be­wal­de­te Hoch­la­gen (bis 85,9 m über NN) die Nie­de­rung. Meist aber wird das Ge­biet durch Ab­la­ge­run­gen der ho­lo­zä­nen Elbe be­stimmt. Von zahl­rei­chen Lauf­ver­le­gun­gen zeu­gen die durch den Deich­bau ab­ge­schnit­te­nen Alt­was­ser des Flus­ses sowie die im Un­ter­grund ver­brei­te­ten jun­gen Sande und Kiese. Nur sel­ten tre­ten diese grob­kör­ni­gen Se­di­men­te an die Ober­flä­che, zum Bei­spiel am Fähr­haus. Meist sind sie durch eine Decke von Au­en­lehm ver­hüllt, der im Ho­lo­zän bei den zahl­rei­chen, oft ka­ta­stro­pha­len El­be­hoch­was­sern zur Ab­la­ge­rung kam und für Zie­ge­lei­zwe­cke ge­nutzt wurde.
In der Pretzsch-​Torgauer El­beaue do­mi­nie­ren Gley-​Vegas aus Au­en­lehm und Gleye aus Au­en­lehm über Sand be­zie­hungs­wei­se Schot­ter. Im Rand­be­reich der El­be­rin­ne sind Pa­ter­ni­en bis Gleye aus leh­mi­gem Au­ensand über Sand ver­brei­tet. Öst­lich Lich­ten­burg ist ein Dü­nen­zug er­faßt, der eine lang­ge­streck­te Insel in der Au­en­land­schaft bil­det. Auf den Dünen sind Re­go­so­le und Acker-​Regosole, in un­be­ein­fluß­ten Bo­den­pro­fi­len auch Pod­so­le bis Gley-​Podsole aus­ge­bil­det.
Durch die Ein­dei­chung und die Fest­le­gung des Strom­strichs der Elbe durch den un­weit von hier ein­set­zen­den Buh­nen­bau ist die Ab­la­ge­rung der Au­en­se­di­men­te weit­ge­hend un­ter­bun­den und fin­det nur noch im schma­len Deich­vor­land statt.
Die Hy­dro­gra­phie des LSG wird durch die wech­seln­den Was­ser­stän­de der Elbe be­ein­flußt, so daß sich der Stand­ort durch Grund­was­ser­nä­he aus­zeich­net. Le­dig­lich am Dü­nen­stand­ort süd­öst­lich Pret­tin sind Un­ter­flur­ab­stän­de über 5 m vor­zu­fin­den. Die Grund­was­ser­nä­he führ­te auch zur Bil­dung der gro­ßen Kies­werk­se­en bei Pret­tin von mehr als 130 ha Was­ser­flä­che, von denen ein grö­ße­rer Teil im LSG liegt. An­sons­ten sind ei­ni­ge we­ni­ge Alt­was­ser der Elbe vor­han­den, die je­doch in man­chen Jah­ren kein Was­ser mehr füh­ren.
Das Ge­biet ge­hört zum Kli­ma­ge­biet „Stark kon­ti­nen­tal be­ein­fluß­tes Bin­nen­tief­land“, das durch eine mitt­le­re Nie­der­schlags­men­ge (um 500 mm), eine hohe Som­mer­wär­me und mäßig kalte Win­ter ge­kenn­zeich­net ist. Die wei­ten un­be­bau­ten Acker-​ und Grün­land­ge­bie­te sind po­ten­ti­el­le Kalt­luft­ent­ste­hungs­ge­bie­te, die ebene El­beaue ein Kalt­luft­ab­fluß­ge­biet.

Pflanzen-​ und Tier­welt
Das Über­flu­tungs­grün­land wird von me­so­phi­lem Wirt­schafts­gras­land (mit Wiesen-​Fuchsschwanz, Wiesen-​Rispengras, Deut­sches Wei­del­gras und an­de­ren) be­herrscht, das in­fol­ge der bis­he­ri­gen in­ten­si­ven Nut­zung ar­ten­arm ist und nur einen ge­rin­gen An­teil blü­hen­der Pflan­zen, meist nur Lö­wen­zahn, auf­weist. Be­son­ders an den Deich­bö­schun­gen kom­men auch Grün­land­ge­sell­schaf­ten trock­ne­rer Aus­bil­dung vor. Der un­mit­tel­ba­re Saum­be­reich der Elbe weist in Ab­hän­gig­keit vom Was­ser­stand des Flus­ses ve­ge­ta­ti­ons­freie Sand- und Schlamm­bän­ke be­zie­hungs­wei­se an­nu­el­le Ufer­flu­ren oder Hoch­stau­den­flu­ren auf wie zum Bei­spiel Zweizahn-​Wasserpfeffer-Gesellschaft, Elbe-​Spitzkletten-Uferflur oder Hirschsprung-​Gesellschaft.
Auf dem Dü­nen­stand­ort sto­cken ge­gen­wär­tig nur mo­no­to­ne Kie­fern­fors­te un­ter­schied­li­chen Al­ters. An Weg­rän­dern oder in einer auf­ge­las­se­nen Ab­gra­bung kom­men ein­zel­ne Arten der Tro­cken­ra­sen­ve­ge­ta­ti­on vor, be­son­ders Sil­ber­gras.
Die Ufer­be­rei­che der Kies­se­en wur­den meist mit nicht stand­ort­ge­rech­ten bzw. aus­län­di­schen Ge­höl­zen be­pflanzt (unter an­de­rem Eschen-​Ahorn und Hy­brid­pap­peln). Die Ge­wäs­ser selbst sind pflan­zen­arm, nur die Ufer wer­den von Arten der in­itia­len Ufer­ve­ge­ta­ti­on, wie Sumpf-​Simse, zu­neh­mend be­sie­delt. Die we­ni­gen im Ge­biet vor­han­de­nen Alt­was­ser wei­sen klei­ne­re Röh­rich­te vor­wie­gend aus Schmal-​ und Breit­blätt­ri­gem Rohr­kol­ben und Frosch­löf­fel sowie Wasserschweber-​Gesellschaften aus Teich-​ und Was­ser­lin­sen und ver­ein­zel­tem Schwimm­farn sowie na­tur­na­he Ufer­ge­höl­ze aus Silber-​, Grau- und Mandel-​Weide, Stiel-​Eiche und Ein­griff­li­gem Weiß­dorn auf. In einem kolk­ar­ti­gen Ge­wäs­ser nahe der Ab­bau­flä­che wur­den noch nach 1990 ein­zel­ne Ex­em­pla­re der Was­ser­nuß ge­fun­den.
Auf den in­ten­siv ge­nutz­ten Acker­flä­chen kom­men nur ubi­qui­tä­re Arten der Se­ge­tal­ve­ge­ta­ti­on, be­son­ders die der Vogelmieren-​Windhalm-Gesellschaft, vor.
Wäh­rend im LSG von den Säu­ge­tie­ren neben dem Biber, der ein Re­vier im Kies­see und wei­te­re an der Elbe be­sie­delt, nur ei­ni­ge Maus­ar­ten und ver­ein­zelt Feld­ha­se sowie ja­gen­de Fle­der­mäu­se aus der Stadt Pret­tin fest­ge­stellt wur­den, sind auf dem Ge­län­de des Kies­wer­kes 48 Brut­vo­gel­ar­ten be­kannt. Von den Was­ser­vö­geln kom­men Hö­cker­schwan, Stock­ente und Bleß­ral­le vor, die senk­rech­ten Ufer­wän­de wer­den von der Ufer­schwal­be be­sie­delt, auf den kie­si­gen Flach­ufern brü­tet der Aus­tern­fi­scher. In den ge­ring­mäch­ti­gen Röh­rich­ten leben Teich-​ und Sumpf­rohr­sän­ger sowie Rohr­am­mer, im feuch­ten Ufer­ge­hölz Nach­ti­gall und Beu­telmei­se. Die tro­cke­nen Ge­bü­sche wer­den von Neun­tö­ter, Dorn- und Zaungras­mü­cke be­wohnt, auf den Bäu­men brü­ten Turm­fal­ke, Ne­bel­krä­he, Pirol und Wa­chol­der­dros­sel sowie Star und Feld­sper­ling. Auf den Ruderal-​ und Öd­land­flä­chen leben Fasan, Reb­huhn, Braun­kehl­chen, Hau­ben­ler­che und Stein­schmät­zer. Die Kies­se­en haben auch Be­deu­tung für die Rast durch­zie­hen­der Was­ser­vö­gel, ins­be­son­de­re Saat- und Bleß­gän­se, Stock-​, Tafel-​ und Rei­her­en­ten, Gän­se­sä­ger und Bleß­ral­len. In Pret­tin und in Hohn­dorf brü­tet der Weiß­storch. Die El­be­nie­de­run­gen, aber auch die Flach­was­ser­be­rei­che und Feucht­grün­land­säu­me der Aus­kie­sungs­ge­wäs­ser sind Nah­rungs­ge­biet der au­ßer­halb des LSG nis­ten­den Weiß­stör­che.
Die Lur­che und Kriech­tie­re sind durch Erd­krö­te, Teich­frosch und Zaun­ei­dech­se ver­tre­ten. Die Fisch­fau­na wird durch an­gel­fi­sche­rei­li­che Be­satz­maß­nah­men ge­prägt. Die Wie­sen wer­den u.a. von Heu­schre­cken und in Ab­hän­gig­keit vom An­teil blü­hen­der Kräu­ter auch von Tag­fal­tern be­wohnt, die Alt­was­ser von den au­en­ty­pi­schen Li­bel­len­ar­ten.

Ent­wick­lungs­zie­le
Haupt­ent­wick­lungs­ziel für das Land­schafts­schutz­ge­biet ist eine na­tur­ver­träg­li­che Er­ho­lungs­nut­zung, ins­be­son­de­re im Alt­teil der Kies­se­en. Dazu ist eine Er­schlie­ßung durch einen an­ge­leg­ten Rund­wan­der­weg drin­gend er­for­der­lich. Durch eine schritt­wei­se Um­wand­lung der Ge­hölz­struk­tu­ren in stand­ort­ge­rech­te Ge­höl­ze be­zie­hungs­wei­se durch na­tür­li­che Suk­zes­si­on ist eine wei­te­re Auf­wer­tung des Ge­bie­tes mög­lich. Die mi­li­tä­ri­schen und in­dus­tri­el­len Be­rei­che sind durch ge­stuf­te Rei­hen­ge­höl­ze ab­zu­schir­men. Die Grün­land­be­rei­che, ins­be­son­de­re im schma­len Über­flu­tungs­be­reich, soll­ten durch ex­ten­si­ve Be­wirt­schaf­tung bzw. Pfle­ge wie­der in ar­ten­rei­che­re Be­stän­de zu­rück­ge­führt wer­den. In den grö­ße­ren in­nen­deichs ge­le­ge­nen Acker­ge­bie­ten, die auch wei­ter­hin land­wirt­schaft­lich ge­nutzt wer­den soll­ten, muß durch das An­le­gen von Baum­rei­hen, Rai­nen und He­cken neben einem ab­wechs­lungs­rei­chen Land­schafts­bild auch eine Ver­bes­se­rung des An­ge­bots an Ha­bi­tat­struk­tu­ren er­reicht wer­den. Die Kie­fern­fors­te der Sand­dü­ne bei Pret­tin sind lang­fris­tig in na­tur­na­he Wald­be­stän­de der tro­cke­nen Stieleichen-​Hainbuchenwälder zu über­füh­ren. Die at­trak­ti­ve Altstadt-​Silhouette mit der Lich­ten­burg soll­te in kei­ner Weise ver­baut oder in den Sicht­be­zie­hun­gen be­ein­träch­tigt wer­den.

Ex­kur­si­ons­vor­schlä­ge
Aus­ge­hend von der sehr se­hens­wer­ten, denk­mal­ge­schütz­ten Alt­stadt Pret­tin mit dem Schloß Lich­ten­burg, dem Wach­turm am Lich­ten­bur­ger Tor als Rest der Stadt­mau­er und der Kir­che kann das LSG über einen Weg im Süd­teil des Ge­bie­tes er­reicht und durch­wan­dert wer­den. Dabei bie­tet ein hoher, mit schüt­te­rer Ve­ge­ta­ti­on be­wach­se­ner Hügel einen guten Über­blick so­wohl über das Kies­se­en­ge­biet als auch über die weite El­beaue bis nach Pretzsch und Tor­gau und bis zur be­wal­de­ten Hü­gel­ket­te der Dü­be­ner Heide.

Be­such des Schlos­ses Lich­ten­burg
Die Stadt Pret­tin, 965 ur­kund­lich er­wähnt, liegt an der Elbe zwi­schen Lu­ther­stadt Wit­ten­berg und Tor­gau. Aus­gangs des 16. Jahr­hun­derts er­bau­te Kur­fürst Au­gust von Sach­sen das Re­nais­sance­schloß Lich­ten­burg an der Stel­le, wo im 14. bis 16. Jahr­hun­dert ein An­to­ni­ter­klos­ter stand. Die­ses Schloß dien­te von 1574 bis 1717 den säch­si­schen Kur­fürs­tin­nen als Wohn­sitz. In der Zeit von 1811 bis 1929 wurde das Schloß als Zucht­haus ge­nutzt, von 1933 bis 1939 als Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger miß­braucht. 1965 wurde eine Mahn- und Ge­denk­stät­te ein­ge­weiht und ab 1974 ein Kreis­mu­se­um ein­ge­rich­tet. Neben der dar­ge­stell­ten Stadt­ge­schich­te von Pret­tin mit Ex­po­na­ten zum Hand­werk, zur Land­wirt­schaft und zur mit­tel­stän­di­schen In­dus­trie gibt ein ”Brodt­ge­wöl­be” einen Ein­blick in eine alte Back­stu­be. Eben­so wird eine alte Küche mit einem Herd mit Ober­feue­rung und eine Aus­stel­lung zum Wein­bau im Jes­se­ner Ge­biet ge­zeigt.

ver­öf­fent­licht in:
Die Land­schafts­schutz­ge­bie­te Sachsen-​Anhalts
© 2000, Lan­des­amt für Um­welt­schutz Sachsen-​Anhalt, ISSN 3-00-006057-X

Die Natur-​ und Land­schafts­schutz­ge­bie­te Sachsen-​Anhalts - Er­gän­zungs­band
© 2003, Lan­des­amt für Um­welt­schutz Sachsen-​Anhalt, ISBN 3-00-012241-9

Letz­te Ak­tua­li­sie­rung: 24.07.2019

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