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Kli­ma­sta­tis­ti­sche Ein­ord­nung des Früh­lings 2019 in Sachsen-​Anhalt

Nach der Dürre des letz­ten Jah­res war auch die­ser Früh­ling wie­der über­durch­schnitt­lich warm und tro­cken. Die Tro­cken­heit im Boden, die auch nach dem letz­ten Win­ter noch be­stand, konn­te somit auch im Früh­jahr nicht aus­ge­gli­chen wer­den. Sachsen-​Anhalt star­tet mit Bo­den­dür­re in den Som­mer. 

Tem­pe­ra­tur

Der me­teo­ro­lo­gi­sche Früh­ling (01. März bis 31. Mai) des Jah­res 2019 war mit 9,6 °C mitt­le­rer Luft­tem­pe­ra­tur in Sachsen-​Anhalt um 1,5 °C wär­mer als das lang­jäh­ri­ge Mit­tel der Re­fe­renz­pe­ri­ode 1961-1990. Diese Tem­pe­ra­tur­an­oma­lie folgt grob dem lang­jäh­ri­gen Trend, wie aus Ab­bil­dung 1 er­sicht­lich wird. Der Mai 2019, wel­cher mit 11,8 °C um 1 °C küh­ler war als das Mit­tel der Mai-​Monate in der Re­fe­renz­pe­ri­ode, konn­te den wär­me­ren März mit 7,1 °C (3,7 °C)[1] und April mit 10,0 °C (7,8 °C) im Jah­res­zei­ten­mit­tel nicht aus­glei­chen.

[1] Werte in Klam­mern geben das Mit­tel des Re­fe­renz­zeit­raums 1961-1990 wie­der. 

Nie­der­schlag und Aus­wir­kun­gen des Nie­der­schlags­de­fi­zits

Nach der Dürre des ver­gan­ge­nen Jah­res 2018 mit einem Jah­res­nie­der­schlag von 352,5 mm in Sachsen-​Anhalt, wel­cher im Ver­gleich zur Re­fe­renz­pe­ri­ode 1961-1990 einem De­fi­zit von -195,1 mm (-35,6 %) ent­spricht, konn­te auch das Früh­jahr 2019 den Was­ser­man­gel in Sachsen-​Anhalt nicht aus­glei­chen.

Wäh­rend der März mit 50,9 mm etwas mehr Nie­der­schlag als nor­mal (39,7 mm) brach­te, waren der April[2] mit le­dig­lich 22,0 mm (50,8 % von nor­mal 43,3 mm) und der Mai mit 43,1 mm (83,1 % von nor­mal 51,9 mm) wie­der­um zu tro­cken und setz­ten so den un­ter­durch­schnitt­li­chen Nie­der­schlag des letz­ten Jah­res fort. Somit er­reich­te das mitt­le­re Nie­der­schlags­dar­ge­bot des Früh­jahrs 2019 mit 116,0 mm in Sachsen-​Anhalt le­dig­lich 86 % (von nor­mal 134,9 mm der Re­fe­renz­pe­ri­ode).

Im Ver­gleich dazu er­ziel­te die Bun­des­re­pu­blik einen bes­se­ren Durch­schnitt: Der sehr nasse Mai im Süden und Süd­wes­ten Deutsch­lands konn­te die Nie­der­schlags­sta­tis­tik des Früh­jahrs etwas „nach oben zie­hen“. Im ge­samt­deut­schen Mit­tel be­trägt das Nie­der­schlags­dar­ge­bot im Früh­ling mit 182,7 mm somit 98,3 % (von 185,9 mm in der Re­fe­renz­pe­ri­ode) Alle oben ge­nann­ten Aus­sa­gen be­zie­hen sich auf Daten des Deut­schen Wet­ter­diens­tes – Da­ten­quel­le: Deut­scher Wet­ter­dienst

Die Aus­wir­kun­gen die­ses Nie­der­schlags­de­fi­zits seit dem letz­ten Jahr sind an dem ak­tu­el­len Stand des Dür­re­mo­ni­tors des Zen­trums für Um­welt­for­schung (UFZ) Leip­zig er­kenn­bar. Ab­bil­dung 2 zeigt den SMI („Soil Mois­tu­re Index“ - Bo­den­feucht­e­in­dex nach Sa­ma­nie­go et al. 2013) für den Ge­samt­bo­den bis ca. 1,8 m Tiefe für An­fang Juni 2019. Der SMI ist in 5 Tro­cken­klas­sen ein­ge­teilt.

Dabei be­zeich­net Dürre „keine ab­so­lu­te Tro­cken­heit“, son­dern „die Ab­wei­chung der Bo­den­feuch­te vom lang­jäh­ri­gen Zu­stand im je­wei­li­gen Monat (sta­tis­ti­scher Ver­gleich mit dem Zeit­raum 1951-2015)“.  Man be­ach­te den - im Ver­gleich zum oben ge­nutz­ten - ab­wei­chen­den Re­fe­renz­zeit­raum: Für den SMI zieht das UFZ einen län­ge­ren Be­zugs­zeit­raum heran. Dies ent­spricht der hy­dro­lo­gi­schen Pra­xis, län­ge­re Zeit­räu­me als 30 Jahre (wie in der Kli­ma­to­lo­gie) zu nut­zen.

Es zeigt sich, dass, mit Aus­nah­me des Har­zes, fast ganz Sachsen-​Anhalt nach die­sem Früh­jahr mit einer au­ßer­ge­wöhn­li­chen Dürre in den Som­mer star­tet.  

[2] Der April war mit 250,0 h Son­nen­schein­dau­er auch gleich­zei­tig äu­ßerst son­nen­schein­reich (164,5 % von nor­mal 152,0 h)

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