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Klimatische Einordnung des meteorologischen Herbstes 2021

Einordnung von Temperatur, Niederschlag und Sonnenschein

Der Herbst 2021 war in Sachsen-Anhalt wieder einmal zu warm, brachte weniger Niederschlag als üblich und die Sonnenscheindauer übertraf das langjährige Mittel.

Im Folgenden wird zunächst ein Überblick über die einzelnen Monate gegeben. Am Ende wird der gesamte Herbst 2021 zusammenfassend bewertet. Die angegebenen Monatsmittelwerte beziehen sich dabei auf das Mittel der Fläche des Landes Sachsen-Anhalt (Quelle: Deutscher Wetterdienst).

September

Der September erreichte ein Monatsmittel von 15,6 °C und war damit um 1,9 Kelvin (K) wärmer als im Mittel der Klimaperiode von 1961 bis 1990. Im Vergleich zur Klimaperiode von 1991 bis 2020 war der September um 1,2 K wärmer als üblich. Ursächlich dafür war vor allem die sehr warme erste Monatshälfte, in der landesweit mehrere Sommertage (mit einer Tageshöchsttemperatur von mindestens 25,0 °C) erreicht wurden. So traten in Bernburg neun Sommertage, in Huy-Pabstorf (nördlich von Halberstadt) und Bad Lauchstädt acht Sommertage und in Köthen sieben Sommertage auf. Am 9. September wurde in Huy-Pabstorf der deutschlandweit einzige Hitzetag (Tageshöchstwert von mindestens 30,0 °C) im September registriert.

Mit 28,4 mm Niederschlag war der September gegenüber der Klimaperiode von 1961 bis 1990 zu trocken und erreichte nur 68,3 % des Solls. In Relation zur Klimaperiode von 1991 bis 2020 entsprach der Niederschlag nur 57,5 % des 30-jährigen Mittels. Ein Großteil des Monatsniederschlages fiel dabei in der Nacht vom 26. zum 27. September als ein Gewitterkomplex von Thüringen nach Norden über Sachsen-Anhalt zog. Dabei fielen vor allem im südlichen und mittleren Sachsen-Anhalt zwischen 30 mm und 40 mm binnen weniger Stunden. Die höchste Tagesniederschlagssumme am 26. September wurde mit 42,3 mm in Hettstedt gemessen. Hingegen fielen in Schwarzholz in der Altmark lediglich 10,2 mm im gesamten Monat.

Die Sonnenscheindauer im September betrug 151,7 Stunden, was gegenüber der Klimaperiode von 1961 bis 1990 105,5 % des Solls und gegenüber der 30-jährigen Periode von 1991 bis 2020 96,1 % entspricht.

Oktober

Mit einer Monatsmitteltemperatur von 10,3 °C war der Oktober 2021 in Sachsen-Anhalt um 0,9 K wärmer als im Mittel der Klimaperiode 1961 bis 1990. Gegenüber dem 30-jährigen Mittel von 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 0,6 K. Am 3. Oktober wurden nochmals sehr warme Luftmassen nach Sachsen-Anhalt geführt. Dadurch wurden verbreitet über 20 °C gemessen. In Wittenberg wurde die höchste Temperatur im Oktober in Sachsen-Anhalt mit 24,7 °C gemessen. Dabei wurde ein Sommertag nur knapp verfehlt. Auch am 20. Oktober wurden vor allem im Süden Sachsen-Anhalts nochmals 20 °C überschritten. So wurden zum Beispiel in Bad Lauchstädt 21,6 °C gemessen.

Der Oktober brachte insgesamt 31,6 mm Niederschlag, was 88,7 % des Durchschnitts der Klimaperiode von 1961 bis 1990 entspricht. Gegenüber dem 30-jährigen Mittel von 1991 bis 2020 sind es nur 73,1 % des Niederschlags.

Im Oktober wurden außerdem 132,4 Sonnenstunden registriert. Das entspricht 126,9 % gegenüber der Klimaperiode von 1961 bis 1990 und 118,3 % gegenüber dem 30-jährigen Mittel von 1991 bis 2020.

November

Der November schließt mit einer Monatsmitteltemperatur von 5,9 °C und damit um 1,4 K über der Referenzperiode von 1961 bis 1990 ab. Im Vergleich zu 30-jährigen Zeitraum von 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 0,8 K.

Im November fielen in Sachsen-Anhalt im Mittel 47,3 mm Niederschlag. Dies entspricht 110,3 % gegenüber der Klimaperiode von 1961 bis 1990 und 107,1 % gegenüber der 30-jährigen Periode von 1991 bis 2020. Dabei fiel fast der gesamte Monatsniederschlag binnen 24 Stunden am 4. November, wie auch in Abbildung 1 für die täglichen Niederschlagssummen im November für Wittenberg erkennbar ist. So wurden in diesem Zeitraum in Jessen mit 46,2 mm und Wittenberg mit 45,3 mm die höchsten Niederschlagssummen am 4. November in Sachsen-Anhalt gemessen. An vielen Wetterstationen in Sachsen-Anhalt wurde an diesem Tag die höchste 24-stündige Niederschlagssumme registriert, die jemals in einem November gemessen wurde. Der Harz war von diesem Niederschlagsereignis am wenigsten betroffen, sodass die trockenste Station in Sachsen-Anhalt im November der Brocken mit nur 25,5 % des Mittels von 1961 bis 1990 war.

Mit 41,4 Sonnenstunden erreichte der November 82,0 % des Klimamittels von 1961 bis 1990 bzw. 74,2 % gegenüber dem des 30-Jahres-Zeitraums von 1991 bis 2020. 

Herbst

Mit 10,6 °C war der Herbst gegenüber der Klimaperiode von 1961 bis 1990 um 1,4 K zu warm. Gegenüber dem 30-jährigen Mittel von 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 0,9 K.

Gleichzeitig war der Herbst in Sachsen-Anhalt zu trocken und erreichte mit 107,3 mm 89,4 % des Klimamittels von 1961 bis 1990. Im Vergleich zum 30-jährigen Mittel von 1991 bis 2020 wurden 78,5 % des Solls erreicht.

Außerdem wurden im Herbst 325,5 Sonnenstunden registriert, was 109,0 % des Klimamittels von 1961 bis 1990 entspricht. Gegenüber dem 30-Jahres-Zeitraum von 1991 bis 2020 wurde mit 100,0 % exakt das langjährige Mittel erreicht.

Die Witterungsentwicklung für Gesamtdeutschland auf den Seiten des Deutschen Wetterdienstes (DWD)

 

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