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DACH-Meteorologie-Tagung in Leipzig

Die DACH-Meteorologie-Tagung fand im Jahr 2022 vom 21.03. bis 25.03. in Leipzig statt. Sie richtet sich an den deutschsprachigen Raum der Länder Deutschland, Österreich und die Schweiz. Sie behandelt dabei Themen, die den beobachteten und projizierten Klimawandel, sowie aktuelle meteorologische Forschungsvorhaben und -ergebnisse betreffen.

 

Das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt hat an der Tagung teilgenommen und eigene Beiträge zur Klimamodellauswertung von Sachsen-Anhalt von 1961 bis 2100 und zum regionalen Klimainformationssystem (ReKIS) beigesteuert.

Blockierende Wetterlagen 
Ein Thema waren die sogenannten blockierenden oder Omega-Wetterlagen. Diese sind durch Hochdruckgebiete gekennzeichnet, die die Tiefdruckgebiete in weitem Bogen um Europa herum lenken. Damit sind sie bei uns häufig für langanhaltende Schönwetterperioden und Hitzewellen verantwortlich. Eine weitere Form blockierender Wetterlagen ist die „High over Low“ Wetterlage. Dabei liegt das Hochdruckgebiet über Nordeuropa und die Tiefdruckgebiete weichen auf südlichere Bahnen aus und ziehen über den Mittelmeerraum und die Alpen nach Osten. Diese Konstellation sorgt vor allem im Winter für Schnee und bringt kalte Luftmassen aus Osteuropa und Russland. Die Häufigkeit des Auftretens der blockierenden Wetterlagen wurden von den Klimamodellen in den vergangenen Jahrzehnten im europäischen Raum häufig unterschätzt und damit auch die Folgen, welche sich durch Hitzewellen und Trockenperioden auszeichnen. Die Folge von langanhaltenden blockierenden Wetterlagen konnten wir in den Sommern 2003 oder 2018 in Europa bereits erleben. Aus Beobachtungsdaten lässt sich ableiten, dass durch die Klimaerwärmung solche blockierenden Wetterlagen im Spätwinter und zeitigem Frühjahr häufiger auftreten, ebenso wie in den Sommermonaten. Hingegen konnte in den Wintermonaten (November bis Januar) eine Abnahme in der Häufigkeit beobachtet werden. 

Wie ordnen sich die Extremjahre 2003 und 2018 mit wiederholt auftretenden blockierenden Wetterlagen in die Klimasimulationen bis 2100 ein? 
Die beiden Jahre wurden für ganz Deutschland im Bezug zur RCP8.5 Projektion betrachtet, also dem Szenario ohne Klimaschutz. Selbst in diesem Fall läge der Sommer 2018 mit seiner Kombination aus anhaltender Hitze und Trockenheit in einem Bereich, den die Projektionen in Zukunft nicht abdecken. Noch deutlicher wird die Sonderstellung des Jahres 2018, wenn man sich das Sommerhalbjahr von April bis September anschaut. Vor allem die Trockenheit in Kombination mit hohen Temperaturen wird von den Klimasimulationen so in Zukunft nicht gezeigt. Schaut man nur auf die sommerliche Hitze, dann liegen sowohl 2018 als auch 2003 unterhalb der Mittelwerte, die für den Zeitraum 2071-2100 erwartet werden. Das bedeutet, dass heißere Sommer als diese beiden dann die Normalität darstellen würden.