Menu
menu

9. Vor­aus­set­zun­gen für die An­nah­me von ge­schütz­ten Tie­ren zur Prä­pa­ra­ti­on

Für die Prä­pa­ra­ti­on darf ein be­son­ders ge­schütz­tes oder ein streng ge­schütz­tes Tier nur an­ge­nom­men wer­den, wenn eine der fol­gen­den Aus­nah­men von den Naturentnahme-​ und Be­sitz­ver­bo­ten des Bun­des­na­tur­schutz­ge­set­zes nach­ge­wie­sen wer­den kann und die An­for­de­run­gen nach Punkt 8 ein­ge­hal­ten wer­den. Nach­zu­wei­sen­de Aus­nah­men vom Naturentnahme-​ und Be­sitz­ver­bot für be­son­ders ge­schütz­te und streng ge­schütz­te Tiere:

  • a) In der hei­mi­schen Natur tot auf­ge­fun­de­nes jagd­ba­res Tier vom Jäger mit Jagd­schein­ko­pie und an­sons­ten mit einer Ei­gen­tums­ab­tritts­er­klä­rung und Jagd­schein­ko­pie des Jagd­aus­übungs­be­rech­tig­ten (s. Punkt 5 „Dop­pel­recht­ler“).
  • b) In der hei­mi­schen Natur tot auf­ge­fun­de­nes be­son­ders ge­schütz­tes Tier, für das ein schrift­li­cher Prä­pa­ra­ti­ons­auf­trag von einer der unter den Punk­ten 3.1 oder 3.2 ge­nann­ten Forschungs-​ oder Lehr­ein­rich­tun­gen vor­liegt. Streng ge­schütz­te Arten nur von den unter Punkt 3.1 auf­ge­führ­ten staat­lich an­er­kann­ten Ein­rich­tun­gen [§ 45 (5) BNatSchG].
  • c) In der hei­mi­schen Natur tot auf­ge­fun­de­nes Tier, für des­sen Prä­pa­ra­ti­on von der Auf­nah­me­ein­rich­tung eine Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung vom Lan­des­ver­wal­tungs­amt Sachsen-​Anhalt als obere Na­tur­schutz­be­hör­de vor­liegt, d. h. von Ein­rich­tun­gen nach Punkt 3.2 für streng ge­schütz­te Arten und von pri­va­ten Lehr­ein­rich­tun­gen sowie Aus­stel­lun­gen von Ver­ei­nen für be­son­ders ge­schütz­te und für streng ge­schütz­te Arten.
    Für Aus­nah­me­ge­neh­mi­gun­gen be­züg­lich der fol­gen­den Arten sind in Sachsen-​Anhalt die un­te­ren Na­tur­schutz­be­hör­den bei den Land­krei­sen zu­stän­dig, ab­hän­gig vom je­wei­li­gen Fund­ort des toten Tie­res [§ 45 (5) und (7) BNatSchG, § 6 (5) NatSch Zu­st­VO]:
    El­be­bi­ber, Hor­nis­se, Weiß­storch, Mehl­schwal­be, Mau­er­seg­ler, Schlei­er­eu­le, Turm­fal­ke, Kra­nich, Fisch­ad­ler, Rauch­schwal­be, Dohle, Feld­hams­ter, Fle­der­mäu­se, Amei­sen, Wild­bie­nen und Or­chi­deen.
  • d) Ein totes Tier, das nach­weis­lich aus einer recht­mä­ßi­gen Zucht in­ner­halb der EU stammt mit einer von „LIV – Le­bend“ auf „BOD – Totes Tier“ ge­än­der­ten EU-​Bescheinigung bei einer An­hang A-Art und an­sons­ten mit dem Her­kunfts­nach­weis [§ 45 (1) BNatSchG, Ar­ti­kel 8 (1) und (5) EG-VO Nr. 338/97].
  • e) Ein totes Tier, das nach­weis­lich aus einer recht­mä­ßi­gen Ein­fuhr in die EU stammt mit einer von „LIV – Le­bend“ auf „BOD – Totes Tier“ ge­än­der­ten EU-​Bescheinigung bei einer An­hang A-Art und an­sons­ten mit dem Her­kunfts­nach­weis [§ 45 (1) BNatSchG, Ar­ti­kel 8 (1) und (5) EG-VO Nr. 338/97].
  • f) Tote Tiere der eu­ro­päi­schen Vo­gel­ar­ten und der Arten des An­hangs IV der Richt­li­nie 92/43/EWG (FFH-​Richtlinie) aus Nicht-​EU-Mitgliedsländern, für die Aus­nah­me­ge­neh­mi­gun­gen vom Bun­des­amt für Na­tur­schutz in Bonn bzw. von der Be­hör­de des Ein­fuhr­lan­des vor­lie­gen [§ 45 (1) und (8) BNatSchG].
  • g) Ein totes Tier, das nach­weis­lich in einem an­de­ren EU-​Mitgliedsstaat in Über­ein­stim­mung mit dem dort gel­ten­den Recht der Natur ent­nom­men wurde mit einer be­hörd­li­chen Be­stä­ti­gung [§ 45 (1) BNatSchG].
  • h) Für die Re­kon­struk­ti­on von Alt­prä­pa­ra­ten sind Nach­wei­se bei­zu­fü­gen, die den Be­sitz vor Un­ter­schutz­stel­lung des je­wei­li­gen toten Tie­res be­le­gen, z. B. durch je zwei Zeu­gen­be­stä­ti­gun­gen zum Alt­be­sitz (s. www.wisia.de (1) und Ar­ten­schutz­recht­li­che In­for­ma­ti­ons­schrif­ten und Mus­ter Zeu­gen­be­stä­ti­gung Alt­be­sitz (11 KB, nicht bar­rie­re­frei)) [§ 46 BNatSchG].

Quel­le: (1) Bun­des­amt für Na­tur­schutz (BfN)

zu­rück zu "An­for­de­run­gen bei der Ver­wen­dung toter ge­schütz­ter Tiere"

Letz­te Ak­tua­li­sie­rung: 19.06.2019

Zum Sei­ten­an­fang

NEU:

Schutz­sta­tus­än­de­run­gen ab 23. Fe­bru­ar 2023 Durch die 19. WA-​Vertragsstaatenkonferenz in Pa­na­ma wurde u. a. die Neu­auf­nah­me von Scha­ma­dros­sel, Ze­bra­wels (L46) und ver­schie­de­nen Schild­krö­ten­ar­ten (Mo­schus­schild­krö­te, Schlamm­schild­krö­ten, Hö­cker­schild­krö­ten und Erd­schild­krö­ten) be­schlos­sen. Wei­te­re Neue­run­gen zum 19. Ja­nu­ar 2023 be­tref­fen die Ver­mark­tungs­ge­neh­mi­gun­gen für Elefanten-​Elfenbein. Än­de­run­gen ab 23.02.2023

Pres­se­mit­tei­lung 05/2023 vom 02.03.2023

Mo­schus­schild­krö­te und Ze­bra­wels L46 - Mel­de­pflicht für neue Tier­ar­ten

Kon­takt:

Na­tur­schutz
Lan­des­amt für Um­welt­schutz Sachsen-​Anhalt
Rei­de­bur­ger Str. 47
06116 Halle (Saale)

Kon­troll­auf­ga­ben des Ar­ten­schut­zes/
CITES-​Büro

Zerbs­ter Stra­ße 7
39264 Steck­by

Tel.: +49 39244 940-90 (Zen­tra­le)
Fax: +49 39244 940-919
E-​Mail: cites(at)lau.mwu.sachsen-​anhalt.de

In­for­ma­tio­nen:

Wei­te­re Hin­wei­se sind in den nach­fol­gen­den Fach­in­for­ma­tio­nen sowie unter Artenschutz-​rechtliche In­for­ma­ti­ons­schrif­ten zu fin­den.