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Waldbrandgefährdung

Bedeutung

Die Kenntnis der Waldbrandgefährdung ist für den Schutz des Waldes als einer wichtigen klimawirksamen Landnutzungsform und als Grundlage für eine erfolgreiche Forstwirtschaft sowie hinsichtlich der Erholungsfunktion des Waldes von Bedeutung. Die zeitlichen Veränderungen zeigen an, wo ggf. Veränderungen bei Waldschutzmaßnahmen bedacht werden müssen. Ferner können Änderungen der Waldbrandgefährdung Änderungen im Bereich des Brand-, Rettungs- und Katastrophenschutzes nach sich ziehen.

Entwicklung der Durchschnittlichen Anzahl der Tage mit geringer Waldbrandgefahr

Entwicklung der Durchschnittlichen Anzahl der Tage mit mittlerer Waldbrandgefahr

Entwicklung der Durchschnittlichen Anzahl der Tage mit hoher Waldbrandgefahr

Letzte Aktualisierung der Grafiken: 07.01.2021

Kommentierung des Indikatorverlaufs

Der Vergleich der Unterindikatoren zeigt, dass sich die Anzahl der Tage mit geringer Waldbrandgefährdung in allen Regionen Sachsen-Anhalts verringert. In den Tieflandregionen vergrößert sich demgegenüber die hohe Waldbrandgefahr im gleichen Maße, während die mittlere Gefährdung nahezu unverändert bleibt. Etwas anders stellt sich die Situation in den oberen Harzlagen dar. Hier erhöht sich die mittlere Waldbrandgefahr und die hohe Gefahr, die ohnehin nur geringe Werte zeigt, verändert sich im Mittel kaum.

Definition und Berechnungsverfahren

Für den Zeitraum März bis Oktober eines Jahres werden die meteorologisch determinierten Waldbrandwarnstufen nach dem Verfahren des kanadischen Fire-Weather-Index (FWI) in den Stufen 1 bis 5 (geringe bis höchste Waldbrandgefahr) als Tageswerte ausgewiesen. Es erfolgt danach eine Auszählung der Anzahl der Tage in jeder der fünf Waldbrandgefahrenstufen. In die Berechnung geht dabei eine historisch abgeleitete regionale Waldbrandgefahrenzonierung ein. Die Verwendung des FWI erfolgt, weil einerseits der früher verwendete Ansatz zur Ableitung der Waldbrandgefährdung (M68) die Veränderung der Waldbrandgefahr nur unzureichend abbildet, andererseits das bei der tagesaktuellen Festlegung der Waldbrandgefahrenstufe eingesetzte Verfahren (WBI) noch keine klimatologisch relevanten rückblickenden Zeiträume (30 Jahre) abdecken kann. Deshalb wird der FWI für Klimazwecke, der WBI hingegen für die tagesaktuelle Beschreibung der meteorologisch induzierten Waldbrandgefahr verwendet.
Auf der Basis der DWD-Wetterstationen Brocken (Harz/obere Lagen), Artern (Südliches Sachsen-Anhalt), Gardelegen (Nördliches Sachsen-Anhalt), Magdeburg (Bördegebiete) und Wittenberg (Östliches Sachsen-Anhalt) werden die mittlere Anzahl der Tage mit geringer Waldbrandgefahr (Waldbrandgefahrenstufe 1), mittlerer Waldbrandgefahr (Summe der mittleren Anzahl der Waldbrandgefahrenstufen 2 und 3) und hoher Waldbrandgefahr (Summe der mittleren Anzahl der Waldbrandgefahrenstufen 4 und 5) ausgewiesen. Dies geschieht einerseits gemittelt als Referenz für den Zeitraum 1961 bis 1990 und andererseits gemittelt für den Zeitraum 1991 bis zum aktuellen Jahr, bis der nächste 30-jährige Zeitraum 2020 abgeschlossen ist. Danach setzt die Berechnung neu an mit dem Jahr 2001, um den dann folgenden 30-Jahres-Zeitraum (2001 bis 2030) zu bearbeiten. Weil die zeitliche Auflösung der zur Bestimmung der Waldbrandgefährdung nach dem FWI notwendigen meteorologischen Daten in weiter zurückliegenden Jahren nicht an allen Stationen gegeben ist, wird auf Ersatzstationen zurückgegriffen.     
          

Letzte Aktualisierung der Textpassagen: 14.07.2020

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Vollständige Beschreibung des Indikators Waldbrandgefährdung

Kennblatt als Download
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