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Dauer der Vegetationsperiode

Bedeutung

Phänologische Beobachtungen der Pflanzen erfassen die wiederkehrenden Wachstums- und Entwicklungserscheinungen, also die Eintrittszeiten charakteristischer Vegetationsstadien (Phasen) der Pflanzen. Aus den Eintrittszeiten phänologischer Phasen kann der Einfluss veränderter Umweltbedingungen, vor allem Änderungen von Witterung und Klima, auf die Vegetationsentwicklung ermittelt werden. Insbesondere die Frühlingsphasen (Vor-, Erst-, Vollfrühling, d. h. das Aufbrechen der Knospen, die Blattentfaltung und die Blüte der Pflanzen) zeichnen sich durch eine starke Korrelation mit der Temperatur aus (maßgeblich ist die Temperatur der einer Entwicklungsphase vorausgehenden  zwei bis drei Monate). Der Eintritt der Herbstphasen dagegen wird auch von zahlreichen anderen Faktoren (z. B. Niederschlagsmenge im Sommer oder Einstrahlung) mitbestimmt.
Verschiebungen phänologischer Phasen in Abhängigkeit von Temperaturveränderungen sind wissenschaftlich belegt und indizieren die Wirkung von Klimaänderungen in der belebten Natur. Langjährige Datenreihen haben dabei einen hohen Stellenwert.

Entwicklung der Dauer der Vegetationsperiode für Sachsen-Anhalt in Tagen


Letzte Aktualisierung der Grafik: 11.06.2020

Kommentierung des Indikatorverlaufs

Die Länge der Vegetationsperiode hat in Sachsen-Anhalt deutlich zugenommen. Selbst bei der Betrachtung der gleitenden 30-Jahres-Mittel wird erkennbar, dass sich der Zeitraum zwischen dem Beginn der Vegetationsperiode im Frühjahr und dem Ende der Vegetationsentwicklung im Herbst um 13 Tage verlängert hat. Diese Verlängerung geht hauptsächlich auf einen früheren Vegetationsbeginn zurück und zeigt sich weniger am Ende der Vegetationsperiode. Sie ist im Wesentlichen gekoppelt an den Anstieg der Lufttemperatur im Winter und im Frühjahr.

Definition und Berechnungsverfahren

Die Dauer der Vegetationsperiode stellt die Differenz des Kalendertags der Blattverfärbung der Stiel-Eiche minus dem Kalendertag des Blühbeginns der Sal-Weide (in Tagen) dar. Sie entspricht etwa der landwirtschaftlichen Vegetationsperiode.
Grafisch erfolgt eine Darstellung als arithmetisches Mittel für jeweils 30-jährige Zeiträume, beginnend ab 1961 bis 1990, 1962 bis 1991 und so weiter bis zum aktuellen 30-Jahres-Zeitraum. Dafür werden zunächst die jährlichen Mittelwerte aus den Daten aller im jeweiligen Jahr zur Verfügung stehenden Beobachtungswerte des DWD für Sachsen-Anhalt gebildet. Anschließend erfolgt aus diesen Werten die Berechnung des Mittelwerts für den jeweiligen 30-Jahres-Zeitraum. Damit wird verdeutlicht, dass nicht ein Jahr im Fokus steht, sondern ein ganzer Zeitraum.
Der Zeitraum von 1961 bis 1990 gilt als Klimanormalperiode und sollte als Vergleichszeitraum beibehalten werden.

Letzte Aktualisierung der Textpassagen: 11.06.2020

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Vollständige Beschreibung des Indikators Dauer Vegetationsperiode

Kennblatt als Download 
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