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Spezifischer Energieverbrauch privater Haushalte für Raumwärme

Bedeutung

Der Indikator berücksichtigt einerseits Entwicklungen, die zu einer höheren Energieeffizienz geführt haben, so z. B. die energetische Sanierung in Bestandsgebäuden oder auch höhere Standards im Neubau. Andererseits sieht man an der erfolgten Bereinigung der Werte, in welchem Maß mildere Temperaturen zu einem geringeren Heizenergiebedarf beigetragen haben.

Energieverbrauch privater Haushalte für Raumwärme in Sachsen-Anhalt bezogen auf die Wohnfläche in Kilowattstunden pro Quadratmeter

Letzte Aktualisierung der Grafik: 04.01.2021

Kommentierung des Indikatorverlaufs

Mit Ausnahme des Jahres 2010 wurde für alle Jahre seit 2000 eine Temperaturbereinigung „nach oben“ durchgeführt. Das heißt, dass in fast allen Jahren – gemessen an den langjährigen Bedingungen – der Heizenergiebedarf durch mildere Außentemperaturen im Winter gesunken ist. Gleichzeitig führte die höhere Energieeffizienz im Gebäudebereich zu sinkenden Energiebedarfen. Anhand der Daten lässt sich abschätzen, dass die milderen Temperaturen in dem 17-jährigen Betrachtungszeitraum durchschnittlich einen geringeren Heizenergiebedarf von etwa 14 kWh/m² gegenüber dem langjährigen Mittel bedingt haben. Der Effekt der höheren Energieeffizienz kann (anhand der Steigung der Trendgeraden) auf über 50 kWh/m² geschätzt werden. Die stagnierenden Werte in den jüngeren Jahren unterstreichen allerdings, dass zur Erreichung eines klimaneutralen Gebäudebestands im Jahr 2050 die Bemühungen intensiv weitergeführt werden müssen. 

Definition und Berechnungsverfahren

Der Indikator ʺSpezifischer Energieverbrauch der privaten Haushalte für Raumwärmeʺ gibt den Energieverbrauch je m² Wohnfläche nach temperaturbereinigter und nicht-temperaturbereinigter Berechnung wieder. Zeitreihen zum Energieverbrauch werden einer Temperaturbereinigung unterzogen, um die Entwicklung des Energieverbrauchs unabhängig vom Einfluss der Temperaturschwankungen darstellen zu können. Im Ergebnis wird ein Energieverbrauch modelliert, der sich ergeben hätte, wenn die jährlichen Durchschnittstemperaturen konstant dem langjährigen Mittel entsprochen hätten. Dabei werden Korrekturfaktoren auf der Basis von Gradtagszahlen regionaler Wetterstationen verwendet.
Die Berechnung erfolgt auf Grundlage der Energiebilanzen für Sachsen-Anhalt für die angegebenen Jahre. Diese stellen jahresweise das Aufkommen, die Umwandlung und die Verwendung von Energieträgern in Sachsen-Anhalt, d. h. auch zur Beheizung von Gebäuden, möglichst lückenlos und detailliert dar. Die Berechnungsmethode entspricht im Wesentlichen der Methode der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen des Statistischen Bundesamtes für Deutschland. Da für einige Berechnungsschritte keine länderspezifischen Daten vorliegen, wurden die Ansätze des Statistischen Bundesamtes für Deutschland auf Sachsen-Anhalt übertragen. Das betrifft:   

  • die Bereinigungsfaktoren (energieträgerspezifisch) für den Anteil der Raumwärme am jeweiligen Endenergieverbrauch insgesamt (gleiche Faktoren)
  • die Bereinigung des Heizölverbrauches um enthaltene Gewerbeflächen (prozentualer Ansatz wie Bundesrechnung)   
  • die Bereinigung des Heizölverbrauches um Vorräte (prozentualer Ansatz wie Bundesrechnung).

Für den Energieträger Biomasse wurde für die Jahre 2000 bis 2005 eine Sonderrechnung durchgeführt, bei der die ab 2006 gültige Methode zur Berechnung des Wertes für Biomasse in der Energiebilanz auch auf die Jahre 2000 bis 2005 übertragen wurde. Aussagen ergeben sich aus dem Verlauf der beiden Datenreihen und ihrer Gegenüberstellung. 

Letzte Aktualisierung der Textpassagen: 04.01.2021

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Vollständige Beschreibung des Indikators Spezifischer Energieverbrauch privater Haushalte für Raumwärme

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