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Grundwasserstand

Bedeutung

Die langjährige Entwicklung des Grundwasserstandes zeigt die zeitlich verzögerte Reaktion des Grundwassers auf klimatische Ereignisse (Niederschläge) an. Die Entwicklung gibt Rückschluss auf die Verfügbarkeit und Menge des Grundwassers. Bei sinkenden oder steigenden Grundwasserständen durch klimatische Änderungen ergeben sich unter anderem Auswirkungen auf grundwasserabhängige Landökosysteme (Umweltaspekt) sowie landwirtschaftliche Nutzung und Bauwesen (wirtschaftlicher Aspekt). Steigende Grundwasserstände führen ggf. zu Vernässungserscheinungen und sinkende Grundwasserstände führen teilweise zu austrocknenden Böden. Beide Phänomene können sich bei langanhaltendem Zustand nachteilig auf die Umwelt, die Landwirtschaft und letztendlich auf den Menschen auswirken.

Kommentierung des Indikatorverlaufs

Bei den für diesen Indikator ausgewählten drei Messstellen Atmersleben-Butterhorst, Piesdorf und Walbeck aus unterschiedlichen Großräumen lassen sich keine signifikanten Trends nachweisen. In den hier dargestellten Verläufen des mittleren jährlichen Grundwasserstandes sind lediglich Tendenzen erkennbar. 
Bei allen drei Messstellen zeigt der mittlere jährliche Grundwasserstand über den gesamten Messzeitraum einen stagnierenden Verlauf. Allerdings ist besonders bei der Messstelle Piesdorf seit 2014 ein stärkerer Abfall der Werte zu erkennen.  
Dabei ist zu beachten, dass an den Messstellen nur die Entwicklung des Grundwasserstandes im unmittelbaren Bereich beobachtet werden kann. Der Grundwasserstand an einem Standort wird v.a. von den bodenkundlichen, geohydrologischen und meteorologischen Verhältnissen beeinflusst, welche lokal stark variieren können. Die hier dargestellten Verläufe des Grundwasserstandes spiegeln daher nicht die Entwicklung in dem jeweiligen Großraum wider, sondern sind lediglich Beispiele.

Entwicklung des Mittleren jährlichen Grundwasserstandes - Messstelle Altmersleben-Butterhorst

Entwicklung des Mittleren jährlichen Grundwasserstandes - Messstelle Piesdorf

Entwicklung des Mittleren jährlichen Grundwasserstandes - Messstelle Walbeck

Definition und Berechnungsverfahren

Es wurden für Sachsen-Anhalt drei Grundwassermessstellen gewählt, die eine lange Beobachtungsreihe besitzen, anthropogen weitgehend unbeeinflusst sind und in unterschiedlichen Großräumen liegen. Dieses sind (Angaben mit Messpegelhöhe (MP) sowie Höhe über Meeresspiegel (NHN)):

  • Altmersleben-Butterhorst (Tiefland; Gemeinde Kalbe/Milde; MP: 30,24 m NHN),
  • Piesdorf (Mittelgebirgsvorland; Gemeinde Könnern; MP: 156,00 m NHN),
  • Walbeck (Mittelgebirge; Stadt Hettstedt; MP: 223,45 m NHN).

Steigende Grundwasserstände (Verringerung des Abstandes der Grundwasseroberfläche zur Geländeoberkante) zeigen ein erhöhtes Angebot an versickerndem Niederschlag/Sickerwasser an und sinkende Grundwasserstände (Vergrößerung des Abstandes der Grundwasseroberfläche zur Geländeoberkante) zeigen eine Zehrung bzw. verringerte versickernde Niederschläge/Sickerwasser an.
Die Jahreswerte werden als arithmetisches Mittel der Einzelwerte gebildet. Vorhandene Datenlücken ergeben sich durch fehlende Stationswerte in diesen Jahren.
    

Letzte Aktualisierung der Grafiken: 10.08.2023

Letzte Aktualisierung der Textpassagen: 14.08.2023

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