Grundwasserstand
Bedeutung
Die langjährige Entwicklung des Grundwasserstandes zeigt die zeitlich verzögerte Reaktion des Grundwassers auf klimatische Ereignisse (Niederschläge) an. Die Entwicklung gibt Rückschluss auf die Verfügbarkeit und Menge des Grundwassers. Bei sinkenden oder steigenden Grundwasserständen durch klimatische Änderungen ergeben sich Auswirkungen auf grundwasserabhängige Landökosysteme (Umweltaspekt) sowie landwirtschaftliche Nutzung und Bauwesen (wirtschaftlicher Aspekt). Steigende Grundwasserstände führen ggf. zu Vernässungserscheinungen und sinkende Grundwasserstände führen teilweise zu austrocknenden Böden. Beide Phänomene können sich bei langanhaltendem Zustand nachteilig auf die Umwelt, die Landwirtschaft und letztendlich auf den Menschen auswirken.
Entwicklung des Mittleren jährlichen Grundwasserstandes - Messstelle Altmersleben-Butterhorst

Kommentierung des Indikatorverlaufs
Bei den für diesen Indikator ausgewählten drei Messstellen Atmersleben-Butterhorst, Piesdorf und Walbeck aus unterschiedlichen Grundwasserlandschaften lassen sich keine signifikanten Trends nachweisen. In den hier dargestellten Verläufen des mittleren jährlichen Grundwasserstandes sind lediglich in unterschiedliche Richtungen gehende Tendenzen erkennbar:
- - eine Tendenz zu einem stagnierenden Verlauf des Grundwasserstandes zeigt die Messstelle Altmersleben-Butterhorst
- - eine Tendenz zu einem leichten Grundwasseranstieg zeigt die Messstelle Piesdorf
- - eine Tendenz zu einem leichten Grundwasserabfall zeigt die Messstelle Walbeck.
Dabei ist zu beachten, dass an den Messstellen nur die Entwicklung des Grundwasserstandes im unmittelbaren Bereich beobachtet werden kann. Der Grundwasserstand an einem Standort wird v. a. von den bodenkundlichen, geohydrologischen und meteorologischen Verhältnissen beeinflusst, welche lokal stark variieren können. Die hier dargestellten Verläufe des Grundwasserstandes spiegeln daher nicht die Entwicklung in der jeweiligen Grundwasserlandschaft wider, sondern sind lediglich Beispiele.
Entwicklung des Mittleren jährlichen Grundwasserstandes - Messstelle Piesdorf

Entwicklung des Mittleren jährlichen Grundwasserstandes - Messstelle Walbeck

Letzte Aktualisierung der Grafiken: 17.06.2020
Definition und Berechnungsverfahren
Es wurden für Sachsen-Anhalt drei Grundwassermessstellen gewählt, die eine lange Beobachtungsreihe besitzen, anthropogen weitgehend unbeeinflusst sind und in unterschiedlichen Großräumen liegen. Dieses sind (Angaben mit Messpegelhöhe (MP) sowie Höhe über Meeresspiegel (NHN)):
- Altmersleben-Butterhorst (Tiefland; Gemeinde Kalbe/Milde; MP: 30,24 m NHN),
- Piesdorf (Mittelgebirgsvorland; Gemeinde Könnern; MP: 156,00 m NHN),
- Walbeck (Mittelgebirge; Stadt Hettstedt; MP: 223,45 m NHN).
Steigende Grundwasserstände (Verringerung des Abstandes der Grundwasseroberfläche zur Geländeoberkante) zeigen ein erhöhtes Angebot an versickerndem Niederschlag/Sickerwasser an und sinkende Grundwasserstände (Vergrößerung des Abstandes der Grundwasseroberfläche zur Geländeoberkante) zeigen eine Zehrung bzw. verringerte versickernde Niederschläge/Sickerwasser an.
Die Jahreswerte werden als arithmetisches Mittel der Einzelwerte gebildet. Vorhandene Datenlücken ergeben sich durch fehlende Stationswerte in diesen Jahren.
Letzte Aktualisierung der Textpassagen: 26.10.2020