Hitzewarntage
Bedeutung
Auswertungen zeigen, dass im Zuge des Klimawandels mit einer Zunahme von Hitzeperioden und Hitzebelastung zu rechnen ist. Hitze geht insbesondere für vulnerable Gruppen mit einer Reihe gesundheitlicher Gefahren einher und kann Auswirkungen auf das Morbiditäts- und die Mortalitätsgeschehen haben.
Definition und Berechnungsverfahren
Der Indikator Hitzewarntage gibt die absolute Anzahl an Tagen pro Jahr an, an denen der DWD für mindestens einen Landkreis im Bundesland Sachsen-Anhalt eine Warnung ausspricht. Dabei wird nach Warnungen vor Tagen mit starker und mit extremer Wärmebelastung differenziert. Wenn die gefühlte Temperatur nachmittags bei 32 °C liegt und die nächtliche Abkühlung gering ist, wird eine starke Wärmebelastung (Stufe 1) gemeldet. Bei einer gefühlten Temperatur von 38 °C liegt eine extreme Wärmebelastung (Stufe 2) vor. Für die Ausgabe einer Hitzewarnung ist die gefühlte Temperatur in Grad Celsius von großer Bedeutung. Diese wird mittels eines Modells bestimmt, welches das Temperaturempfinden eines durchschnittlichen Erwachsenen im Freien simuliert. Zu beachten sind hierbei Faktoren, die beim Wärmeaustausch des Menschen mit der Umwelt entscheidend sind. Dazu gehören die Windgeschwindigkeit, die Luftfeuchte, die mittlere Sonneneinstrahlung und die Lufttemperatur.
Hitzewarntage - Stufe 1 (starke Wärmebelastung)
In Sachsen-Anhalt sind Hitzewarntage der Stufe 1 ein jährlich auftretendes Phänomen. Betrachtet man den Zeitraum zwischen 2005 und 2023, wird deutlich, dass 1 bis 22 Warntage für starke Hitze vorkamen. Im Jahr 2018 wurden die meisten Hitzewarntage dieser Stufe registriert. Aufgrund der Streuung kann bei diesen Tendenzen keine statistische Signifikanz festgestellt werden.
Hitzewarntage - Stufe 2 (extreme Wärmebelastung)
Hitzewarntage der Stufe 2 kommen in Sachsen-Anhalt seit 2005 bis zu drei Mal pro Jahr vor. In den Jahren 2007 und 2015 konnten die meisten Hitzewarntage der Stufe 2 festgestellt werden. Seit 2010 wurde in sieben Jahren vor Tagen mit extremer Hitze gewarnt. In den letzten vier Jahren wurden keine Warnungen der Stufe 2 ausgesprochen. Eine statistisch abgesicherte Tendenz kann nicht geschlussfolgert werden.
Letzte Aktualisierung der Textpassagen: 03.04.2024
Letzte Aktualisierung der Grafiken: 03.04.2024