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Klimahistorie & -projektion

Klimahistorie/ -vergangenheit (gemessene Daten)

Paläoklima

Forschungsgegenstand der Paläoklimatologie ist die Klimavergangenheit der Erde. Eine Vielzahl von Wissenschaftlern aus den Bereichen: Meteorologie, Geologie, Physik, Biologie, Geschichte (Historie),... arbeiten interdisziplinär zusammen, um anhand verschiedener Klimaarchive die klimatologische Geschichte der Erde zu rekonstruieren.

Eine interessante Zeitreise durch das Klima der Erde wurde hier ansprechend visualisiert.

 

Geschichtliche Entwicklung der Klimamessung

  • Experimentelle Messungen (1592-1700)
  • Erste regelmäßige Messungen (1700-1850)
  • Frühe Messnetze (1780-1850)
  • Moderne Messnetze (seit 1850)

Eine Übersicht der geschichtlichen Entwicklung der Klimamessung kann der nachfolgenden Grafik entnommen werden.

Betrachtet man Wetter und klimatologische Untersuchungen in der Bundesrepublik Deutschland, so werden diese vorrangig durch den 1952 gegründeten Deutschen Wetterdienst (DWD) im Rahmen der Daseinsvorsorge erbracht. Auf gemessene Stationsdaten zu einzelnen Klimadaten kann hierbei digital bis ins Jahr 1991 zurück gegriffen werden.

 

Klimaprojektionen & Emissionsszenarien

Klimaprojektionen dienen dem Ziel, die zukünftigen klimatischen Entwicklungen in verschiedenen Regionen abzuschätzen. Ausgehend von abgestimmten Globalmodellen des IPCC müssen die globalen Simulationen mithilfe von Regionalisierungsmodellen auf größere Maßstabsebenen gebracht werden. Hierzu stehen u. a. die Modelle WETTREG, REMO und STAR zur Verfügung (siehe regionalisierte Modelle).

Emissions-Szenarien bzw. Special Report on Emissions Scenarios (SRES)

Die möglicherweise eintretenden Entwicklungen werden hier auf der Grundlage sogenannter Szenarien beschrieben. Aufbauend auf den IS92-Szenarien, welche den früheren IPCC-Berichten zugrundeliegen, wurde ab 1996 eine vollständige Überarbeitung vorgenommen. Diese mündete in insgesamt 40 neuen, sogenannten SRES-Szenarien, welche die möglichen Entwicklungen im 21. Jahrhundert in verschiedensten Bereichen (z.B. Bevölkerungswachstum, ökonomische und soziale Entwicklung, ...) differenzierter als bisher berücksichtigen. Alle 40 Szenarien werden hierbei in vier Haupt-Typen, die sogenannten Szenarien-Familien A1, A2, B1 und B2 unterteilt.

Die Klimaprojektionen und Szenarien sind die Basis für die zu entwickelnden Maßnahmenkonzepte. Dabei sollte nach gegenwärtigem Verständnis auf das Szenario A1B eingegangen werden, da dieses auch als Grundlage für andere Anpassungsstrategien auf Bundes- und Landesebene Verwendung findet.

Repräsentative Konzentrationspfade bzw. Representative Concentration Pathways (RCPs)

Für den 5. IPCC-Sachstandsbericht (Erscheinungsdatum 2013/2014) werden neue Szenarien formuliert, die mittelfristig als Nachfolger der SRES Szenarien genutzt werden sollen.

Im Unterschied zu den SRES Szenarien werden diese Szenarien nicht vom IPCC, sondern von der Wissenschaftsgemeinde in Selbstorganisation erarbeitet. Sie wurden von der Konzeption stark verändert und weisen nun drei unterschiedliche Zeitskalen auf: bis zum Jahr 2035 (Kurzfristskala) und bis 2100 bzw. bis 2300 (Langfristskala). Als charakteristisch wird nun der sogenannte "anthropogene Strahlungsantrieb", anstatt der Stabilisierungskonzentration in SRES Szenarien, betrachtet.

anthropogene Strahlungsantrieb: Maßstab für den Einfluss, den ein einzelner Faktor auf die Veränderung des Strahlungshaushalts der Atmosphäre und damit auf den Klimawandel hat. Er wird in Watt pro Quadratmeter gemessen. Ein positiver Strahlungsantrieb, z.B. durch die zunehmende Konzentration langlebiger Treibhausgase, führt zu einer Erwärmung der bodennahen Luftschicht. Ein negativer, z.B. durch die Zunahme von Aerosolen, hingegen bewirkt eine Abkühlung (weitere Informationen).