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Niederschlagsentwicklung

Die langjährigen Jahresniederschläge in allen drei Klimanormalperioden (Zeitraum der Klimabeobachtung, der von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) auf 30 Jahre festgelegt wurde) variieren zwischen den Kammlagen des Harzes mit über 1800mm pro Jahr und der Gegend des Saaletals zwischen Halle und Magdeburg (ca. 500mm/ Jahr) außerordentlich stark.

Der hohe Vertikalgradient des Niederschlages deutet in Abhängigkeit von der Anströmrichtung auf eine Lee-Wirkung des Harzes hin. Dieser Unterschied hat sich in den letzten Jahren verstärkt. Auf Jahresbasis zeigt sich im Harz im Zeitraum 1961-2011 eine Niederschlagszunahme von zum Teil mehr als 20%. Im Gegensatz dazu konnte im Saaletal eine Niederschlagsabnahme um 5 bis 15% registriert werden.

In den vergangenen 55 Jahren sind die stärksten Niederschlagtrends im Winter im Harz und im Westen der Altmark mit 35% und im übrigen Untersuchungsgebiet mit 10-30% festzuhalten. Für das Frühjahr und den Herbst zeichnet sich ebenso in den meisten Gebieten von Sachsen-Anhalt eine Niederschlagszunahme mit geringerer Stärke ab. Allerdings wurde in der Colbitz-Letzlinger Heide, der Magdeburger Börde und der südlichsten Spitze Sachsen-Anhalts eine Abnahme des Frühjahrsniederschlags von bis zu 15% registriert. Für den Sommer zeigen sich flächendeckend deutliche Niederschlagsabnahmen. Der stärkste negative Trend ist mit mehr als 30% in der Altmark und im südöstlichen Harzvorland zu finden.

Diese raumzeitliche Entwicklung des Niederschlags in den vergangenen 50 Jahren kann dahingehend interpretiert werden, dass Regionen mit geringen Jahresniederschlägen noch trockener werden, während in den Regionen des Harzes, die relativ hohe Jahresniederschläge aufweisen, mit einer Niederschlagszunahme zu rechnen ist. Außerdem ist eine Umverteilung der Niederschläge vom Sommer zum Winter hin festzustellen.

  • Mit Ausnahme des Sommers ist für alle drei Bundesländer eine generelle Niederschlagszunahme festzustellen, wobei dieser positive Trend in Sachsen vom Niederschlagsrückgang im Sommer in der Jahresbilanz kompensiert wird.
  • Die Niederschlagsabnahme bis 30% im Sommer bezieht sich insbesondere auf die Tieflandsbereiche der Bundesländer (Leipziger Tiefland, Thüringer Becken, Magdeburger Börde).
  • Im Herbst und Winter ist mit 30% die Niederschlagszunahme in den Mittelgebirgslagen des Thüringer Waldes und Harzes außerordentlich stark.
  • Im Erzgebirge lässt sich mit bis 20% ein vergleichbarer Niederschlagstrend im Herbst festhalten, wobei sich dieser im Winter in starkem Maße (bis 30%) auch auf das Leipziger Tiefland ausweitet.