Wolfsmonitoringbericht für Sachsen-Anhalt 2024/25
Suchräume in Sachsen-Anhalt
Aufgrund von Hin- und Nachweisen wurden auch in diesem Jahr insgesamt sieben Suchräume eingerichtet, in denen landschaftlich bedingt Wölfe territorial siedeln könnten. Dabei handelt es sich um zwei schon länger beobachtete Gebiete (Osterwieck-Fallstein und Mansfeld-Südharz) und fünf neu eingerichtete Suchräume (Tangermünde, Lindau, Ziegelrodaer Forst, Elster-Luppe-Aue und Zeitzer Forst). Meist liegen bereits Hinweise oder auch vereinzelte Nachweise aus solchen Regionen vor, denen mit dem aktiven Monitoring durch das WZI nachgegangen wird. In den hier genannten Gebieten reichten die Informationen jedoch nicht aus, um neue Territorien auszuweisen. Sie sollen dennoch hier kartografisch dargestellt werden.
Angern (ANG)
Obwohl dieses Gebiet, welches bereits im Vorjahr als Suchraum ausgeschrieben war, regelmäßig von Wölfen aufgesucht wird, gelang eine genetische Abgrenzung von territorialen Tieren gegen die Nachbarterritorien nicht. Sämtliche genetischen Funde verwiesen auf Tiere der drei umliegenden Territorien CLH, HDL und TAH, was die Analyse nicht erleichterte. Außerdem gab es wiederholt Hinweise auf den individuell erkennbaren Rüden aus HDL. Somit bedarf es zunächst weiterer Forschung zur Aufklärung des Gebiets. Solange bleibt es mit „Status unklar“ belegt. Das Monitoring des WZI wird vom Landesforstbetrieb (P. Drafehn) und vom Forstbetrieb Schulenburg (Frau v. Gaudecker) unterstützt.
Elbtalaue Burg (ETB)
Die genetische Bestätigung der einzelnen territorialen Fähe des Vorjahres konnten in diesem Monitoringjahr nicht wiederholt werden. Da über den Verbleib der Fähe nichts bekannt ist und keine weitere Bestätigung bisher vorliegt, muss das Territorium vorerst als aufgelöst angenommen werden. Gegebenenfalls wird die Einschätzung zu einem späteren Zeitpunkt revidiert, sobald neue Erkenntnisse zur Fähe oder dem Territorium vorliegen. Das Monitoring des WZI wird vom Bundesforstbetrieb (C. Block) und vom Landeszentrum Wald sowie vom Naturschutzbeauftragten der Stadt Burg (N. Scheel) unterstützt.
Vienau (VIE)
Obwohl es im Vorjahr als Paarterritorium ausgewiesen war, ergaben die wenigen Funde in diesem Jahr keinerlei Anhaltspunkte auf das Fortbestehen des Paarterritoriums. Weder die genetische Bestätigung eines der Tiere des Vorjahres noch die fotografische Bestätigung von zwei Tieren lagen vor. Dadurch konnte die Abgrenzung gegen MRI nicht vorgenommen werden, wodurch die Festlegung des Status des Territoriums verhindert wurde. Ein Nachsichtvideo eines Rudelverbandes aus der Region konnte keinem der beiden Territorien eindeutig zugewiesen werden. Da aber MRI Welpen aufzog, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass es diese Familie war. Das Monitoring des WZI wird hier von der lokalen Jägerschaft (S. Fromm) und der NABU-Ortsgruppe Vienau (M. Arens) untersützt.
Wahlitz (WAH)
Das Territorium Wahlitz, welches am südöstlichen Stadtrand von Magdeburg seit dem Monitoringjahr 2019/20 bestand, hatte im Vorjahr schon einige Veränderungen aufgezeigt. In diesem Monitoringjahr gab es nun keinerlei Hinweise mehr auf den Fortbestand des Territoriums. Hier muss nun weiter untersucht werden, ob es Neubildungen, Verlagerungen oder eine vollständige Auflösung gegeben hat. Deshalb gilt das Territorium zunächst als verschollen. Beim Monitoring wird das WZI hier durch die ehrenamtlich aktive K. Nienhaus, den Landesforstbetrieb (Jens Dedow) und die lokale Jägerschaft (H. Schwarz) unterstützt.





