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Wolfsmonitoring Sachsen-Anhalt: Bericht zum Monitoringjahr 2024/25

Glücksburger Heide (GLH)

Dieses seit dem Monitoringjahr 2013/14 bestehende Territorium zählt aufgrund der intensiv arbeitenden Aktiven des Monitorings und den Forschungsaufgaben der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) zu den am besten untersuchten Territorien Sachsen-Anhalts. Sieben Wölfe wurden durch die HNEE bisher hier besendert, die Rudelstruktur ist sehr gut aufgeschlüsselt und das Territorium war vor allem dank der territorialen Fähe GW342f über sehr lange Zeit sehr stabil und in sich ruhend. Der Bundesforstbetrieb (K. Wiese-Brattig), der Landesforstbetrieb (D. Eckardt), das WZI und die ehrenamtlich Aktiven J. Janisch und Dr. M. Steinert arbeiten hier intensiv zusammen, so dass zahlreiche Detailinformationen tiefe Einblicke in das Territorium erlauben. Im Vorjahr gab es eine Doppelreproduktion. Die alte Fähe GW342f verstarb nun bei einem Verkehrsunfall in Sachsen, weit außerhalb ihres angestammten Territoriums. Sie wurde mindestens 15 Jahre alt und ist damit die bisher älteste Fähe in Deutschland. Ihre Lebensgeschichte ist weitestgehend bekannt. Sie hat in elf Jahren Territorialität insgesamt 54 Welpen (mit-) aufgezogen. Das Territorium ging nun mit ihrem Tod nahtlos an die Tochter über. Die Reproduktion 2024/25 wurde vollumfänglich fotografisch und genetisch belegt, insgesamt neun Welpen, drei subadulte und die drei adulten Tiere bildeten das Kopf-starke Rudel. Ein vorjähriger Rüde wurde knapp außerhalb des Territoriums illegal getötet. Da dieser Rüde und die alte Fähe nicht im eigenen Territorium verstarben, werden sie nicht von der Gesamtbilanz abgezogen.

Basisdaten

Erstmaliger Nachweis

Im Monitoringjahr 2013/14
Nachbarterritorien Wittenberg-Nord (WBN), Golmer (GOL), Annaburger Heide (AH) und Striesar (STR) in BB

Aktuelle Verpaarung

GW3029f x GW1503m 

Monitoring

Bundesforstbetrieb, Landesforstbetrieb, WZI, Ehrenamt 

Besonderheiten

GW342f älteste (bekannte) Fähe in Deutschland, wurde 15 Jahre alt, war davon mindestens elf Jahre territorial

 

Mindest-Individuenzahl im Monitoringjahr 2024/25

adult subadult juvenil adult oder subadult Alter unbekannt Abgänge Summe

3

3

9

-

-

(2)

15

Rissgeschehen und Genetik

Im unmittelbaren Umfeld des Territoriums wurden im Monitoringjahr vier Nutztierrisse ge-meldet die per DNA Wölfen zugeordnet (C1) werden konnten. In einem Fall war ein Mitglied des Rudels beteiligt, in einem zweiten Fall ist die Beteiligung des Rudels anhand der Allele wahrscheinlich, aber nicht eindeutig nachweisbar. Die beiden anderen Fälle konnten nicht individualisiert werden. Es gab außerdem einen weiteren Nutztierriss, bei dem ein Wolf als Verursacher nicht ausgeschlossen werden konnte (C3).

Letzte Aktualisierung: 18.11.2025