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Wolfsmonitoring Sachsen-Anhalt: Bericht zum Monitoringjahr 2024/25

Möckern (MOE)

Das Territorium besteht mindestens seit dem Monitoringjahr 2014/15. Es hat sich als äußerst stabil und in sich ruhend erwiesen. Inzwischen hat eine Tochter das Gebiet von ihren Eltern übernommen. ID-4 oder GW2614f und ihr jüngerer Bruder ID-5 oder GW3051m wurden 2022 von der TU Dresden besendert und ermöglichten tiefe Einblicke in das Gebiet. Im Laufe dieses Monitoringjahres kam der von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde in der Glücksburger Heide ebenfalls besenderte Rüde ID-2 oder GW2793m als neuer territorialer Partner der Fähe ID-4 zum Rudelverband hinzu. Schon seit längerem hielt er sich als Floater in den umliegenden Territorien auf und konnte sich nun offenbar den Platz als territorialer Rüde erkämpfen. Nachdem ID-5 ab September mit seiner Abwanderung begann, zogen ID-4 und ID-2 die insgesamt zwei Welpen allein auf, obwohl ID-2 nicht der biologische Vater der Welpen ist. Einer der Welpen musste allerdings bei Stegelitz notgetötet werden, nachdem das Tier im krankheitsbedingten Delirium aufgefunden wurde und keine Überlebenschance mehr hatte. Die Obduktion ergab eine, in jedem unbehandelten Fall für Hundeartige tödlich verlaufende, Babesieninfektion („Hundemalaria“). Diese neu und vermehrt auch in ST auftauchende Infektion wird durch Zecken übertragen, sie geht mit rasch ansteigendem heftigem Fieber einher. Versteifende Schüttelkrämpfe und Speichelfluss verweisen auf Schädigungen des Zentralnervensystems und führen zum Organversagen. Noch während seiner Abwanderung im Monitoringjahr verstarb auch ID-5 in Thüringen bei einem Verkehrsunfall. Das Monitoring wird vom Bundesforstbetrieb (A. Doerks und C. Block) sowie vom WZI durchgeführt.

Basisdaten

Erstmaliger Nachweis

Im Monitoringjahr 2014/15
Nachbarterritorien Stresower Heide (STH), Parchen (PA)

Aktuelle Verpaarung

GW2614f x MOE_unknown

Monitoring

Bundesforstbetrieb, WZI

Besonderheiten

Babesiosenachweis (erstmalig für ST)

 

Mindest-Individuenzahl im Monitoringjahr 2024/25

adult subadult juvenil adult oder subadult Alter unbekannt Abgänge Summe

3

0 2 (-1)

-

-

1

5 (-1)

Rissgeschehen und Genetik

Im unmittelbaren Umfeld des Territoriums wurde im Monitoringjahr kein Nutztierriss gemeldet, der per DNA Wölfen zugeordnet (C1) werden konnte. Es gab keinen weiteren Nutztierriss, bei dem ein Wolf als Verursacher nicht ausgeschlossen werden konnte (C3).

Letzte Aktualisierung: 18.11.2025