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Klimastatistische Einordnung des Sommers 2019 in Sachsen-Anhalt

Markanter Anfang und markantes Ende des meteorologischen Sommers 2019

Der meteorologische Sommer machte zu Beginn (1. Juni) und am Ende (31. August) seinem Namen alle Ehre: So starteten wir in weiten Teilen des Landes mit Sommertagen (die maximale Lufttemperatur erreicht oder überschreitet 25 °C) bzw. heißen Tagen (die maximale Lufttemperatur erreicht oder überschreitet 30 °C) in den Juni 2019 und damit in den meteorologischen Sommer. Lediglich auf dem Brocken wurde die 25-°C-Marke innerhalb der ersten fünf Junitage nicht geknackt.

Analog endete die letzte Hitzewelle des Sommers 2019, welche die letzte Augustdekade umfasste, pünktlich zum 31. August 2019.

Temperaturkenntage in Magdeburg

Beispielhaft für die überdurchschnittliche Wärme des Sommers 2019 ist in den Abbildungen 1 und 2 die Anzahl der Sommertage und der heißen Tage der Monate Juni, Juli und August für die Wetterstation Magdeburg dargestellt. Es wird deutlich, dass die Anzahl der Sommertage im meteorologischen Sommer 2019 den Sommer 2018 leicht übertraf. Im Vergleich zur Referenzperiode 1961 bis 1990 wurde in beiden Sommern rund das Doppelte des arithmetischen Mittelwerts von 1961 bis 1990 registriert.

Für die heißen Tage (maximale Lufttemperatur größer oder gleich 30 °C) fällt dieser Vergleich zur Referenzperiode 1961 bis 1990 noch extremer aus: Der Normalwert von rund sieben Tagen wurde in beiden Sommern um über das Dreifache übertroffen.

Drei Wochen des Sommers 2019 (23 Tage; und auch 2018: 24 Tage) sind als heiß einzustufen. Im Durchschnitt der Referenzperiode gilt dies gerade einmal für eine Woche.

Ähnliches gilt für die Anzahl der Sommertage: In der Referenzperiode besteht ca. ein Monat des meteorologischen Sommers aus Sommertagen (ca. 30 Tage). Für die letzten beiden Sommer galt dies vielmehr an mehr als zwei der drei betrachteten Monate Juni bis August (2018: 60 Tage, 2019: 64 Tage).

Vergleich zur Referenzperiode 1961 bis 1990

Die Unterbrechungen der Hitzewellen und der zugehörigen Hochdruckeinflüsse durch Tiefdruckgebiete und deren Ausläufer waren hauptsächlich in den westlichen bis südlichen Bundesländern wirkungsvoll. Im Osten der Bundesrepublik waren diese jedoch in vielen Fällen kaum wetterwirksam. Dies hatte zur Folge, dass auch im Sommer 2019 die seit 2018 anhaltende Trockenheit nicht überwunden werden konnte.

Zusammenfassend lässt sich für Sachsen-Anhalt für den Sommer 2019 festhalten: Mit einer mittleren Temperatur von 20,2 °C war es in Sachsen-Anhalt deutlich wärmer (+3,2 Kelvin1) als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 (17,0 °C). Der Sommer 2019 liegt damit (knapp) vor dem Hitze-Sommer 2018 (20,1 °C). Neben der Wärme fiel auch der Niederschlag wieder unterdurchschnittlich aus: Nur 122,0 mm fielen im Sommer 2019. Das sind 29,9 Prozent weniger als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 (174,0 mm). Das ist zwar fast doppelt so viel wie im Sommer 2018 (67,9 mm), jedoch bei weitem nicht ausreichend, um die andauernde Bodendürre auszugleichen (vergleiche Witterungsbericht Frühjahr 2019).

1 Kelvin = Maßeinheit für die Temperatur. Eine Temperaturdifferenz von 1 K entspricht dabei einer Temperaturdifferenz von 1 °C

Alle oben genannten Aussagen beziehen sich auf Daten des Deutschen Wetterdienstes – Datenquelle: Deutscher Wetterdienst  

Wiederholte Wärmephasen und Trockenheit

Ähnlich wie schon 2018 zeichnete sich der meteorologische Sommer 2019 besonders durch seine anhaltenden Trocken- und Wärmephasen (ausgelöst durch stabile Hochdruckwetterlagen und Zufuhr heißer Luftmassen aus dem Süden) aus. So brachte die Hitzewelle Ende Juni bis Anfang Juli dem sachsen-anhaltischen Bernburg einen neuen Temperaturrekord für den Monat Juni ein. Am 30.06.2019 wurde dort ein Temperaturmaximum von 39,6 °C gemessen. Es folgte eine weitere Hitzewelle Ende Juli bis Anfang August, währenddessen der deutschlandweite Temperaturrekord seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Lingen (Niedersachsen) mit 42,6 °C am 25. Juli 2019 gebrochen wurde. Das Ende des meteorologischen Sommers 2019 wurde – wie oben erwähnt – von einer erneuten Hitzewelle Ende August begleitet.

Klima, Erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit, Umweltallianz

Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt
Reideburger Str. 47
06116 Halle (Saale)